Eine Bande brutaler Gangster überfällt ein junges Pärchen und entführt die beiden, ohne zu ahnen, wen sie sich da ins Haus holen. Prompt entpuppt sich ihr vermeintliches Opfer als eiskalter Soziopath, der unbarmherzig zurückschlägt.
Nach 'Versus' und dem unglaublich beeindruckenden 'Midnight Meat Train' legt Ryuhei Kitamura nach und präsentiert hier einen Rachefeldzug der ganz besonderen Art. Die Ausgangslage ist innovativ und könnte perfider nicht sein. Brutale Ganoven verschleppen ein Pärchen und binden sich damit einen Soziopathen ans Bein, der den Kidnappern in Sachen Kaltblütigkeit und Mordlust noch weit überlegen ist. Beste Voraussetzungen also für ein Action- und Splatterfest der Güteklasse.
Doch ganz so einfach ist es leider nicht. Die Kills sind deftig und an Blut wird definitiv nicht gegeizt. Jedoch sind einige Charaktere so unausgegoren und die darstellerische Kraft ihrer Schauspieler so irritierend, dass man nicht umhin kommt, sich zu fragen, ob man den falschen Film eingelegt hat. Das ist also das neue Werk desjenigen, der Clive Barker verfilmt hat? Dieser Regisseur hat Bradley Cooper und Vinnie Jones zu Höchstleistungen animiert? Ja, das hat er und nein, das kann er hier nicht wiederholen. Budget, Cast und Inspiration sind nicht so stimmig, und auch wenn Luke Evans als Hauptakteure ordentlich vorlegt, seine Widersacher und mehr noch sein eigenes Entführungsopfer agieren oft am Rande der Untalentiertheit.
Blendet man die darstellerischen Schwächen aus und fängt auch gar nicht erst an, irgendwas zu hinterfragen, kann man sich auf ein deftiges Blutgewitter einstellen, in dem derbe Kills im Fünf-Minuten-Takt auf der Tagesordnung stehen. Diese sehen richtig gut aus, machen Laune und werden allenfalls noch getoppt von so manchen One-Linern wie: "Ich bin kein Serienmörder, denn Serienmörder bringen immer nur einen Menschen pro Tag um".
Fazit: Kurzweiliges Gewaltopus, bei dem sich alles um Blut und noch mehr Blut dreht.