Butcher Boys - You Are What You Eat (2012)
Eine Gruppe Teenager unternimmt einen nächtlichen Ausflug in den Bauch der Großstadt. An einer Tankstelle gerät man in Konflikt mit Rowdies, liefert sich eine gefährliche Verfolgungsjagd mit diesen und weckt dabei die Aufmerksamkeit von noch viel schlimmeren Übeltätern. Diese stellen beiden Gruppen nach und töten erbarmungslos jeden, den sie davon in die Finger bekommen. Bis auf die Frauen. Die verschleppt man in unterirdische Katakomben, wo illustre Köpfe der besseren Gesellschaft sie bereits ungeduldig erwarten.
Regisseur „Duane Graves“ und „Justin Meeks“ die beide noch nicht so bekannt im Horror Bereich sind erhofften sich sicherlich mit „Butcher Boys - You Are What You Eat“ den großen Durchbruch und einen sicheren Platz im Horror Universum. Die Voraussetzungen waren nicht schlecht, denn allein der Drehbuchautor „Kim Henkel“ könnte den einen oder anderen etwas sagen. Richtig „The Texas Chain Saw Massacre (1974)“, „Leatherface: Texas Chainsaw Massacre 3 (1990)”, “Texas Chainsaw Massacre 4 Die Rückkehr (1994)” und mit beteiligt bei “Texas Chainsaw 3D (2013). Da verwundern die Parallele in der Story und Grundidee nicht, doch was sollte das tatsächlich sein eine moderne Parodie oder rein ernst gemeinter Psychopathen Horror? Diese Frage bleibt offen und liegt im Auge des Betrachters.
Die Umsetzung: Sagen wir mal, das die Story nicht uninteressant ist und potenzial besitzt. Teilt sich der Streifen in der Umsetzung aber auf in einem ziemlich ernsten Hetzjagd Horror und driften dann ab in ein Geheimgesellschaften, Kannibalen, Psychohorror. Spätestens hier wird man deutliche Parallelen finden zur guten alten Kettensägen Familie, wobei diese nur im Kofferraum einen kurzen Auftritt hatte. Tappt man als Zuschauer in der ersten Hälfte noch ziemlich im Dunkeln und vermutet einen Vampir oder Werwolf Twist, ist die amüsante Überraschung in der zweiten Hälfte dann doch gelungen. Doch auch dieses wird zum Problem in der Umsetzung, da hier wirklich keine Hintergründe durchleuchtet werden. Der Streifen wirkt so, als ob man auf Teufel beziehungsweise Leatherface komm raus einen neu interpretierten Aufguss von TCM raus kloppen wollte, das am Ende seinen Höhepunkt besitzt. Sehr merkwürdig also der Versuch. Schmutzig und düster wirkt der Film hingegen und strahlt eine gute Atmosphäre aus. Der Blut und Gore - Splatteranteil hingegen ist ziemlich bescheiden. „Butcher Boys - You Are What You Eat“ will hart sein, schafft es aber nicht. Alles im allen ist die Umsetzung vom technischen Aspekt her gelungen, doch im Bereich der Kreativität und vor allem dem Detail mangelt es leider.
Schauspielerisch: „Ali Faulkner“ als taffe Überlebenskämpferin. Edwin Neal, Marilyn Burns, John Dugan, Teri McMinn, Perry Lorenz…. usw. Einst 1974 beim Blutgericht in Texas und nun hier als mehr oder weniger Gastauftritt. Na, wenn das kein Zufall ist… Vom Cast passt der Streifen.
ubjektiv fand ich „Butcher Boys - You Are What You Eat“ einerseits ziemlich unterhaltsam und gelungen, andererseits ziemlich verwirrend und unausgereift. Etwas mehr nackte Haut, etwas mehr Gore und viel, viel mehr Detail und Hintergrundwissen zu der Thematik wäre sicherlich nicht verkehrt gewesen und hätte ich mir gewünscht. Trotzdem wurde ich ausreichend gut unterhalten und gerade die zweite Hälfte brachte bei mir nicht wenige Schmunzler hervor.
Fazit:
Kapriziöser Horror Streifen mit reichlich Anspielungen auf TCM, etwas Kannibalismus, düsterer Atmosphäre und interessanter Besetzung. Nicht viel aber ausreichend um einen Blick riskieren zu können.
Bewertung:
6,0 / 10 Punkte.