Contamination (2008)

Inhalt:
In der Nähe von Moskau ist der Schullehrer Vasily (Rodion Nahapetov) mit dem Fahrrad unterwegs und gerät dabei in ein Attentat auf einen russischen Oligarchen. Die Polizei nimmt sofort die Ermittlungen auf und Vasily ist dabei ein Hauptverdächtiger, dieser hält nämlich nicht wirklich viel von den Oligarchen die seiner Meinung nach nur Russland schaden würden. Da er dies auch einer Reporterin, die über das Attentat berichtet, ins Mikro diktiert sieht es ganz so aus als würde Vasily noch lange Zeit in einer Zelle auf dem Polizeirevier verbringen. Seine Tochter Irina (Kseniya Buravskaya) sucht nun nach einem Weg ihren Vater dem Zugriff der Polizei zu entziehen.
Ein aufgesuchter Anwalt rät dazu Vasily eine geistige Erkrankung anzudichten um so eine Einweisung in eine Nervenheilanstalt zu ermöglichen. Wenn schließlich Gras über die Angelegenheit gewachsen ist, soll er entlassen werden. Irina wird nun an Dr. Korzunov (Eric Roberts) verwiesen. Dieser stimmt sogleich zu Irinas Vater in seine Anstalt zu überstellen. Und es sieht einige Zeit so aus als würde der Plan aufgehen.
Aber tatsächlich verfolgt Korzunov höchst zwielichtige Motive: So ist es ihm gelungen ein Gen zu isolieren mit dem er die Persönlichkeit seiner Patienten manipulieren kann und sie so in willenlosen Sklaven umwandelt.
Allerdings stießen Korzunovs Thesen in der Fachwelt nicht gerade auf Begeisterung aber das hat noch keinen richtigen Mad Scientist davon abgehalten seine Vision zu verwirklichen. Und so hat der Arzt, ohne Wissen des restlichen Personals, in den Kellergewölben der Anstalt seine Apparaturen aufgebaut mit denen er mit den Insassen fröhlich herumexperimentiert.
Doch als Irina in Bezug auf die versprochene baldige Entlassung von Vasily mitgeteilt wird das dieser noch länger in der Psychiatrie bleiben müsste, stellt sie Nachforschungen an... .

Meinung:
Das dt. Cover von Contamination suggeriert auf den ersten Blick einen Folterfilm in der Richtung von Hostel / Saw oder, geht man vom Titel aus, einen Zombiefilm. Doch tatsächlich ist Contamination eine Empfehlung für alle Trashfans oder solche die es noch werden wollen. Damit will ich nicht sagen das Contamination ein schlechter Film ist aber richtige Trashfans kommen hier eher auf ihre Kosten als Freunde des Mainstreams.

So überzeugt Eric Roberts vollkommen als Dr. Korzunov, der seine Experimente auch aufzeichnet und zum Schluss seine gehirngewaschenen Opfer als Soldaten in die Schlacht schicken will.
Auch gibt es in Contamination verschiedene Handlugsstränge die zum Schluss (größtenteils) zusammenlaufen:
So arbeitet Korzunov mit korrupten Behörden zusammen und es stellt sich heraus das er zwei seiner Opfer für den Anschlag als Schützen zur Verfügung gestellt hat was dann zu einer tatsächlich traurigen Szene führt wo die beiden Geisteskranken von Korzunovs Komplizen in ein Waldgebiet gebracht werden dort zur Ablenkung einen Ball zum spielen kriegen und dann ermordet werden.

Weiterhin kriegt man noch einige Ergebnisse von Korzunovs Experimenten zu sehen:
Ein Insasse der Anstalt, Russe, kriegt Araberblut gespritzt und redet teilweise nur noch in arabisch und hat sich noch dazu eine passende Kopfbedeckung gebastelt.
Und dann ist da noch Herrmann, ein deutschstämmiger Insasse, der durch die Experimente nun zum Nazi geworden ist und in einer Szene Korzunov am Eingang der Anstalt mit dem Hitlergruß empfängt ("Schöne Grüße von Herrmann.").

Interessanterweise gibt es zwischen Contamination und dem Horrorfilm Insanitarium (auch 2008) einige Parallelen:
In beiden Filmen wollen Anstaltsleiter Patienten per Experimenten umwandeln.
Während der Doktor in Insanitarium damit jedoch Geisteskrankheiten kurieren will (was ganz gewaltig schiefgeht) beeinflusst Korzunov seine Patienten per Genmanipulation mehr auf ideologischer Ebene um so Arbeitssklaven zu schaffen. Auch ist Insanitarium reich an Splattereffekten während Contamination sich in Bezug auf ausufernde Gewalt zurückhält (die FSK 18 ist mir ein Rätsel). Nett ist auch das die Insassen der Anstalt in Contamination "normal" dargestellt werden und die einzig bedrohlichen Charaktere eindeutig Korzunov und seine Komplizen sind.

Ich selbst würde Contamination als holprig bezeichnen, kein schlechter Film nur halt...anders. Neben Roberts tritt auch Karen Black (Haus der 1000 Leichen, Eternal Evil) in Contamination vor die Kamera und zwar als aufgedrehte amerikanische Touristin Mavis. Von den Drehorten, dem Soundtrack und der Leistung der Darsteller überzeugt Contamination.
Die dt. Synchronisation ist teilweise sehr gut gelungen allerdings enthält die DVD keinerlei Extras.
Auch kann man den Film nicht unbedingt im Horrogenre einordnen, da hier verschiedene Genres vermischt werden (Science Fiction, Horror, Thriller, Trash).

Fazit: Contamination ist für Liebhaber des Trashfilms und neugierig Gewordene durchaus einen Blick wert Schon allein wegen Eric Roberts, Karen Black und Herrmann. (5,5/10)