Auf den Spuren des Marsupilami - Der Dschungel ruft! (2012)

Um seinen Job zu retten soll TV-Journalist Dan Geraldo
(Alain Chabat) im Urwald von Palumbien den Häuptling der Payas interviewen, die
das Geheimnis der ewigen Jugend kennen. Mit seinem Führer, dem chaotischen
Tierarzt Pablito (Jamel Debbouze), entdeckt er im Dschungel ein
legendenumwobenes Tier...

Das vom belgischen Comiczeichner und Autor André Franquin
(1924-97) erfundene Marsupilami hat seinen ersten Auftritt im Januar 1952 im
"Spirou und Fantasio"-Abenteuer "Eine aufregende Erbschaft"
und erfreut sich von Anfang an einer so großen Beliebtheit, dass es fester
Bestandteil der Geschichten des Duos wird. Ab 1988 erhält der gefleckte
Spaßvogel eine eigene Comicserie, gefolgt von 3 TV-Zeichentrickserien
(1993/99/2010). Für die überfällige Realverfilmung übernimmt Alain Chabat
("Krieg der Knöpfe" 2011), der bereits mit der Realisierung von
"Asterix & Obelix: Mission Kleopatra" (2002) Erfahrungen mit
einer Comicverfilmung gesammelt hat, nicht nur Produktion und Regie, sondern
schreibt auch noch das Drehbuch und spielt die Hauptrolle. Zumindest das Script
hätte er lieber einem anderen überlassen sollen. Es gibt zwar einige comichafte
Charaktere, neben den ungleichen Urwalterkundern noch einen Professor, der sich
mit einer Orchidee verjüngt, einen General der auf Celine Dion steht und
Eingeborene im Drogenrausch, aber neben ein paar schrägen Ideen vor knallbunten
Kulissen eine Reihe höchst mittelmäßiger bis richtig schlechter Gags, die zudem
ein paar Mal echt unter der Gürtellinie sind. Mindestens eine Szene wird in
späteren Fernseh-Nachmittagsausstrahlungen fehlen. Das Marsupilami selbst ist
in den ersten 55 min. immer nur kurz zu sehen, meistens nur der ellenlange
Multifunktionsschwanz. Im letzten Filmdrittel steht es dann etwas mehr im
Mittelpunkt und die CGI sind wirklich hervorragend. So entschädigt vor allem
sein letztes Auftreten in einer rührenden Szene ein wenig für den ganzen
Klamauk zuvor. Auch wenn 5,3 Millionen Franzosen den Film im Kino gesehen
haben, das Kulttier hätte eine würdigere Realfilm-Premiere verdient. Ein
Marsupilami geknebelt wie Hannibal Lecter - das geht gar nicht. Huba!! (5,5/10)