Review

Wow, ich habe hier wohl die französiche Woche erwischt und so wie es aussieht,´haben mir die Franzosen (ist ja ein driektes Nachbarsland von mir als Saarländer) den nächsten spannenden, hochinteressanten Filmabend mit "The Blind Man" bescherrt.

In "Blind Man" geht es  um einen Serienkiller, der seine Morde  mit akribischer Genauigkeit plant. Kommandant LaSalle (Jaques Gamblin)  von der Pariser Mordkommission,der seit  dem Unfalltod seiner Frau unter schweren Depressionen leidet, bekommt den Fall zugewiesen. Der Verdacht fällt schnell auf den blinden Klavierstimmer Narvik (Lambert Wilson). Mit Hilfe seiner Kollegin Héloïse (Raphaëlle Agogué)  setzt Lassalle alles daran, einen Zusammenhang zwischen den Opfern zu finden und den Blinden in die Enge zu treiben. Doch dieser scheint immer einen Schritt voraus zu sein und schon bald befindet sich auch Lassalle in Lebensgefahr...

"The Blind Man" ist kein Reißer vom Brett. Auch wenn er spannende Passagen aufweisen kann, lebt dieser Film eher von der Intensität von den beiden hervorragend agierenden Schauspielern Gamblin und Wilson, die vom Drehbuch (kein Wunder, Luc Besson war für die Grundidee verantwortlich und Éric Besnard feilte noch an den Feinheiten rum) wirklich durchdachte Dialog-Duelle führen und Charaktere darstellen, die ungeahnte Tiefen haben und sehr gut gezeichnet worden sind. Gamblin spielt den abgewrackten Polizisten, der neben Selbstmordversuchen bei seinen Ermittlungen zu Gewalt neigt, verdammt gut. Wilson, der den Blinden spielt und durch diese Behinderung lediglich durch Mimik und seine Worte überzeugen kann, steht Gamblin trotzdem in nichts nach.
Es ist schon lange her, dass ich solch zwei unterschiedliche Schauspieler gesehen haben, die einen gesamten Film duch ihr Psycho-Duell tragen.

Die Story geht stetig voran und Regisseur Xavier Palud schafft es dennoch, die subtile Spannung permanent auf einem hohen Level zu behalten, und gibt dem Zuschauer nur immer häppchenweise weitere Motivationen für die Taten mit auf den Weg - so viel, wie es eben nötig ist. Auch die eigentliche Auflösung dürfte für die wenigsten vorhersehbar sein und so endet "The Blind Man" in einem furiosen Finale, bei dem ich schwer mitgelitten habe, da mir beide Figuren sehr nahe standen.


"The Blind Man" mag für viele als langweilig daherkommen, aber wer viel Wert  auf zwei hervorragende Schauspieler legt, die sich durch exzellente Wortgefechte schlagen, ist hier bestens aufgehoben.

8/10

Details
Ähnliche Filme