Review

Traurig, traurig.
Während William Kaufman mit seinen beiden Erstlingen "The Prodigy" und "Sinners and Saints" quasi mit einem Bombenschlag die Filmwelt betreten hat - sehr harte Action, extreme und düstere Atmosphäre, fesselnde Filme - scheint ihm nun die Puste auszugehen.
Denn "The Hit List" war schon ein eher müder Abklatsch von "Collateral" und sein neuestes Werk "Last Bullet" unterbietet dieses noch einmal.

Die Story ist so dumpf wie bekannt: In der Ostblock-Mafia-Szene bekämpfen sich zwei Clans. Ein Profikiller (Gooding) mit Moral wird beauftragt, einen Boss und seine "Unterbosse" umzubringen, bringt seinen Auftrag aber nicht zu Ende, da er keine Frau erschiessen will. Daraufhin wird ein zweiter (Lundgren) angeheuert, während das vormalige Opfer nun Gooding anheuert, um seine Gegner zu meucheln. Dazu kommt noch eine Frau (Bassol), die ohne es zu wissen eine Vergangenheit mit Gooding hat, der sie deswegen beobachtet...

Sollte jemand jetzt denken, "ugh, das klingt ja nach B-Action nach dem Reißbrett", dann - ja dann hat er Recht. Was uns Kaufman hier präsentiert, das hat man alles schon mal gesehen, und zwar zum Teil deutlich besser. Die Story absolut vorhersehbar, die Charaktere austauschbar und eindimensional, die Spannung nicht vorhanden und die Action-Szenen zwar ausreichend, aber kaum mitreißend.
Denn der Gewaltfaktor, ein großes und eindrucksvolles Stillmittel in Kaufmanns ersten Werken, ist hier denkbar niedrig gehalten. Zwar wird hier oft geballert, aber wirklich Blut fließen sieht man kaum. Dazu wirken die Szenen auch relativ schlecht choreografiert, so dass sich alles in allem sehr ausdauernd Langeweile breit macht.

Gooding und Lundgren selbst spielen wie erwartet ihre Rollen solide, aber unspektakulär runter, während der Rest vom Fest aus austauschbaren Fieslingen besteht, die sich alle gegenseitig in finsterem Blicken übertreffen wollen, aber letztendlich nur müdes Lächeln hervorrufen.

So weit, so schlecht, möchte man meinen, doch dann topt Kaufmann das alles noch mit einer strunzdämlichen und lächerlichen Nebengeschichte um Bassol und Godding, die dem Film den letzten Hauch von Sympathie raubt.

Letztendlich muss man sagen, dass "last Bullet" kaum noch was von Kaufmans hervorragenden Erstwerken aufweisen kann; stattdessen wird uns hier eine unterdurchschnittliche Ostblockproduktion präsentiert, die man sich wirklich schenken kann. Schade!

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