THE SLAUGHTER RULE beginnt mit einer metaphorischen und malerischen Jagdszene die den Zuschauer gleich einfängt. Der Film ist nicht einfach zu beschreiben, aber bei mir bleibt der Eindruck einer sehr gelungenen und intensiven Nabelschau eines Heranwachsenden und seiner Gefühle als auch einer Beziehungsstudie zwischen Männern aber auch zwischen jungen Frauen und Männern. Die Story ist vielschichtig und hält in diversen Szenen dem Zuschauer geschickt den Spiegel vor und entlarvt gewisse geschlechtergeprägte Haltungen und Sichtweisen quasi so nebenbei aber ohne mit der Tür ins Haus zu fallen. Der junge Ryan Gosling ist hier in einer frühen Phase zu sehen und harmoniert sehr gut mit dem erfahrenen David Morse als Football Coach.
Die Story an sich hört sich erst einmal sehr unspektakulär an und das ist sie auch (OHNE SPOILER!): Der junge Roy Chutney (Ryan Gosling) wird Tage nachdem sein Vater gestorben ist aus seinem Football Team gefeuert. Football ist seine große Leidenschaft und so lernt er Gideon (David Morse) kennen der ein privates Team zusammenstellt. Die beiden werden Freunde aber es plagt ihm seine Passivität. Er findet Trost bei der jungen Skyla (Clea DuVall) aber auch dort werden Beziehungsprobleme schnell zum Problem......Nachdem Hauptdarsteller Ryan Gosling in den 90ern eher in TV-Serien aufgetreten ist stellt THE SLAUGHTER RULE nach dem ebenfalls empfehlenswerten INSIDE A SKINHEAD eine weitere erste Hauptrolle von ihm von 2002 dar.
Schon hier zeigt er in hervorragender Weise seine sehr spezielle Mimik die er in den letzten 10 Jahren sowie seinen aktuellen Highlights seines Schaffens wie DRIVE, ALL BEAUTY MUST DIE und IDES OF MARCH perfektioniert hat. Nur wenige so relativ junge Schauspieler können den Balanceakt eines skurrilen Blicks der aber nicht lächerlich wirkt meistern. Er verfügt über eine außerordentliche Präsenz und Wandlungsfähigkeit auf der Leinwand die man hier auch schon in Ansätzen in THE SLAUGHTER RULE bewundern kann. Der Film ist ein empfehlenswertes Indie-Drama weitab von gängigen Hollywood-Klischees und auch natürlich ein Muss für Ryan Gosling Komplettisten.
6/10 Quarterbacks....äh,.... Punkten