Alte Filme sind finde ich deswegen so merkwürdig, weil man sich irgendwie nicht mehr direkt angesprochen fühlt. Es kommt eine Distanz hinzu, weil man weiß, dass man nicht mehr das ursprüngliche Zielpublikum ist. Nach 40 Jahren kann man sich auch nicht mehr vorstellen, zu dem Regisseur hinzugehen und mit ihm zu diskutieren, wie er das eine oder andere gemeint haben könnte.
Von der Qualität her gibt es nämlich nichts zu meckern. Die Spannung funktioniert und die Romantik geht einem nahe, weil beides glaubwürdig und nachvollziehbar inszeniert ist. Nichts geringeres darf man auch erwarten, ist es doch nach The Wild Bunch und Wer Gewalt sät nichts weniger als der Höhepunkt Sam Peckinpahs filmerischen Schaffens. Da gibt es keine Lücken in der Story, da bleibt keine Nebenrolle blass, keine Effekte um ihrer selbst willen, keine misslungene Kameraperspektive oder schnelle Schnitte. Das ist Qualität, für die man als Regisseur kämpfen muss.
Das gleiche lässt sich über Steve McQueen sagen, der mit Bullitt und Le Mans ein ganz neues Genre von Einzelkämpfer-Film geschaffen hat. Er verkörpert wie kein anderer den modernen Mann (der 70er Jahre wohlgemerkt), der sich mit überhand-nehmender Technik arrangiert und sie beherrscht. Er ist nicht das Alpha-Männchen, das andere unterdrückt, sondern agiert geschickt und entschlossen, um am Ende zu triumphieren. Man sieht ihm an, wie er sich quält, wie ihm Ungerechtigkeit zusetzt, aber er kämpft - mal kühl kalkuliert, mal grob zugeschlagen, mal wild rumgeballert - um sein wohlverdientes Glück mit einer hübschen Frau und viel Geld.