Review

PeckinWOW!


Ein absolutes Spitzenlicht in Sam Peckinpahs eindrucksvollem Schaffen - nicht einen Hauch weniger ist „The Getaway“! Kein Film ist perfekt - aber bei einem Killerteil wie diesem, darf, nein muss man schonmal zur Höchstnote greifen. Das zieht einfach zu krass mit, das ist zu gierig, da stimmt zu viel, um Abstriche zu machen. „The Getaway“ hat mich von vorne bis hinten gepackt. Tut das immer wieder. Und lässt nicht nach, wird eher noch faszinierender und stärker. Bambule! Die Geschichte handelt von einem Kriminellen, der frisch aus dem Gefängnis entlassen mit seiner Liebsten in den nächsten Auftrag und zwischen viele Fronten gerät, wodurch ein Wettlauf Richtung Mexiko beginnt...

„The Getaway“ klingt wie ein aufgewärmter Heist-Thriller seines Jahrzehnts, ist jedoch viel mehr als das. Solch eine Aussage trifft wohl eher auf das okaye Remake mit Baldwin und Basinger zu, den dieses unbändige McQueen/MacGraw-Vehikel auf ewig mit Haut und Haaren zum Frühstück fressen wird. Das Original, „The Getaway“ aus dem Jahr '72 von Blutnarr Sam Peckinpah, bleibt eine echte Instanz in Sachen Fluchtfilm. Riesige Einschusslöcher und ein Score von fu**ing Quincy Jones! McQuenn auf seinem Zenit und MacGraw attraktiv (und tödlich!) wie nie, beide mit etlichen intimen Eheszenen!! Fiese Gangster, keine BHs und die ultimative Flucht nach Mexiko!!! „The Getaway“ steigert sich ungeniert in einen Rausch und der finale Shootout hat ohne Frage auch einen jungen Mann namens John Woo nachhaltig beeindruckt. Peckinpah pur, er zieht alle Register, das Ding ist fies und furchtlos. Wüst, wild, wahnsinnig gut. Die Figuren sind gut durchgezeichnet, man fiebert definitiv mit, die ruhigen Momente sind meisterhaft eingebaut und entschleunigen kaum, zwei Stunden, die wie im Flug vergehen. „The Getaway“ ist der blutige Inbegriff von Zeitlosigkeit, man sieht Spuren von ihm von „Commando“ bis Tarantino, und ist einer dieser wenigen Filme, die zweifellos von Jahr zu Jahr, von Sichtung zu Sichtung an Fahrt gewinnen. Anfangs fand ich ihn gut. Mittlerweile finde ich ihn brachial, genial, krachend. 

Fazit: der Meister der Gewalt und der Meister der Coolness erschaffen zusammen „The Getaway“, ein knallhartes „Bonnie & Clyde“-Update, das einem die Spucke wegschiesst. Elegant, hart, hochgradig empfehlenswert. Dieses Ding... pah, das könnte ich mir in Dauerschleife angucken! King & Slim. Für mich sogar noch ein Quäntchen besser als „Bullitt“ - und der ist eigentlich schon schwer schlagbar! 

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