Review

Alle Jahre wieder wird ein neuer Zombie-Film auf den Markt geworfen, und Fans dieses Genres können jedes mal die Hände in den Himel strecken und  jubeln. Denn, es kommt nur sch... dabei raus.
Ganz ehrlich, wer kann sich von euch an den letzten guten Zombie-Film erinnern?  "Zombieland" war wohl der letzte Gute in seiner Art, und das liegt auch schon wieder drei Jahre zurück (2009).

"The Running Dead" reiht sich nahtlos in die Liste der Untoten-Filme ein, die man sehen kann (ohne großartige Schmerzen), aber mit Sicherheit nicht sehen muss.



Seit einem Jahr nun hat die Zombie-Seuche die Menschheit im Griff. Es gibt nur noch wenige Überlebende. Zwei davon sind Elvis (Scott Peat) und Tweeter (Marissa Merril), die mit einem Boot zu einer karibischen Insel tuckern und sich erhoffen, dort in Sicherheit zu sein und ein neues Leben zu beginnen. Auf der Insel angekommen, merkt man schnell, dass man nicht allein ist. Denn um Anführer Kurt Conrad (James C. Burns) haben sich weitere 15 Menschen in einer verlassenen Armee-Station verschanzt, die jeden "Neuankömmling" erstmal auf Bisse prüfen und sich überlegen, ob der/die Neue wertvoll für die Gruppe sein könnte. Denn das Essen ist knapp und Schlappschwänze braucht man nicht. Elvis und Tweeter bemerken, dass sie vom Regen in die Traufe gekommen sind - denn neben dieser Hierarchie ist auch schon die Insel durch gekenterte Holländer auch schon terminiert...

Holländer, die vor der Küste aus Versehen ihr Schiff versenken, Figuren namens Elvis und Tweeter - da war wohl einer bekifft als er sich Namen und Gegebenheiten für das Drehbuch aussuchte.
Nachdem der Anfang schon zum Brüllen komisch ist (da ist doch tatsächlich einer, der Boote zur Flucht anbietet. Das scheint ein lukrativer Job in der Zombie bevölkerten Landschaft zu sein), wird "Dead Season" (so der Originaltitel) eine Spur ernster. Denn schon auf dem Segelboot muss man erste Opfer bringen.
Doch danach herrscht Ebbe, was den Unterhaltungswert angeht. Es sind mehrere Faktoren, die den Film zum reinsten Ärgerniss machen. Neben dem Big Boss Kurt Conrad (noch eine Bong, bitte!) bekommt es Regisseur Adam Deyoe nämlich überhaupt nicht auf die Reihe, einem weiteren der 15 Todeskandidaten ein wenig Leben einzuhauchen. Einige von ihnen bleiben sogar stumme Statisten.
Die Grundidee ansich ist nicht schlecht, nur in der Umsetzung hapert es eben. Wenn 18 Leute auf einer Insel gegen Zombies ums Überleben kämpfen, da könnte man eigentlich schon einiges rausholen. Aber neben der fehlenden Charaktertiefe bringt Adam Deyoe die Untoten gerade so, wie es ihm in den Kram passt. Wo sie so plötzlich herkommen, weiß keiner, naja, Deyoe hat wohl gehofft, dass das keiner hinterherfragt und somit wackelt arg die Glaubwürdigkeit der Geschichte. Desweiteren will in diesen Jagd-Szenen keinerlei Spannung aufkommen - denn jedesmal wenn ein schlürfernder Menschenfleischfresser angerannt kommt, spielt der Kameramann Wackel-Dackel, dass dem Zuschauer schlecht wird. Schnelle Schnitte, Wackelkamera im Erdbebenmodus und schwupps geht die komplette Übersicht flöten. Ganz ehrlich: Bei vielen Leuten habe ich gar nicht mitbekommen, wer da gerade hopps gegangen ist. Kann auch sein, dass das manchmal an dem wirklich schrecklich aussehenden CGI-Blut gelegen hat.

Das hört sich jetzt alles nach einem Totalausfall an, jedoch ist "The Running Dead" für Genre-Freunde durchaus einen Blick wert, solange nichts anderes in der Nähe ist, was man in den DVD-Player reinwerfen kann. Da gab es in den letzten Jahren viele schlechtere Beiträge als diesen hier.
Ärgerlich jedoch nur, dass deutsche Kunden mal wieder verarscht werden und eine geschnittene Fassung vor die Latz geknallt bekommen, bei der viele Gewaltspitzen rausgeschnitten worden sind. Bei mindestens drei Szenen merkt man deutlich, dass da schon fast auf RTL-Niveau geschnitten wurde.

Cut 1/10
Uncut 4/10

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