Review

Song- Uk gilt allgemein gesehen als Aussenseiter, läuft mit Atemmaske rum, hustet allgegenwärtig und ist potenzielles Mobbingopfer in seiner Studentenklasse. Doch eines Tages wird er zu einem Dinner von 2 Mädchen weit in einer Blockhütte auf einer Klippe eingeladen, da sie die einzigsten sind, die Mitleid haben. Doch das ganze entpuppt sich dann bloss als Vorwand für 2 weitere Studenten, um einen Pseudosufffilm zu drehen. Doch leider kommt Song- Uk dabei wirklich ums Leben und verbrennen das Tape und seine Leiche. Doch ein Jahr später scheint der Tod immer noch nicht vergessen und ein maskierter Regenmantelträger meldet sich mit mysteriöses Anrufen.

Fear no Evil ist, wie unschwer zu erkennen ein Slasher, der allgegenwärtige Slasherklischees auffährt. Das er dabei bei "Ich weiss was du letzten Sommer getan hast" mächstigst abkupfert, haben wohl schon die meisten bemerkt, und so ist es auch umso unspannender, dass ganze zu verfolgen, vorallem wenn denn schon vornerein von Slashern oder asiatischen Produktionen abgeneigt sein sollte. Gut, Fear no Evil klaut erheblich bei seinem Vorbild, doch dabei ist sein Nebenplot, der Teil mit dem gestellten Snufffilm wohl die grösste Drehbuchschwäche, denn wie unlogisch ist es denn, dass die sich darüber wundern, dass Song- Uk wirklich stirbt, wenn sie tatsächlich mit dem Messer in ihn reinrammen und vorallem er, das Opfer, nicht mal persönlich von dem geplanten Film weiss. Also schon herrlich dämlich das Ganze, vorallem wenn man die dazugehörigen Dialoge anhört: "War das ein echtes Messer", "Ja, aber ich dachte es sei stumpf". Und trotz dieser Frage, hämmert der vermeintlich schauspielernde Täter noch öfters in ihn rein, sodass die rote Soße nur so spritzt. Wie war das noch mit dem gestellten Snufffilm? Ach lassen wir das, spulen wieder ein Stück zurück, Bezug zu Dialogen. Am Anfang zerren diese erheblich an den Nerven, im Gegenzug sind die blabbernden Darsteller dazu noch so stereotyp wie minimalistisch gezeichnet. Identifkitationsfiguren oder Symphatieträger Fehlanzeige, vorallem weil die Darsteller eh alle gleich aussehn und ohnehin gleich handeln. Dazu gesellt sich noch eine Synchro direkt aus der Hölle, die aber im Verlauf des Films erträglich wird. Erträglich werden die Dialoge aber nicht, diese bleiben über den kompletten Film abgehakt und ohne jeglichen Bezug oder Zusammenhang zu davorgesagtem. Also teilweise ein recht belustigendes Erlebnis, was aber wohl nicht unfreiwillig komisch rüberkommt, denn im Kontext ist der Film auf die anderen Faktoren bezogen einfach zu innovationslos und vorallem technisch wenig anspruchsvoll. Denn während wir eine sterile und wenig künstlerische Optik ohne jegliche Spielereien und Finesse begutachten dürfen, erleben wir Schockmomente auf Sparflamme, aber was erwartet man auch von einem südkoreanischen Slasherplagiat zu "Ich weiss bla bla...". Atmosphäre sowie Horrorcharme wird kleingeschrieben, dass einzige was hier regiert, ist der zweifelhafte Versuch, den Zuschauer zu verwirren, denn wieder einmal, soll man erahnen, wer hinter dem Mörder stecken könnte. Song- Uk ists nicht, denn der sprang ja brennend und durchlöchert von einer Klippe. Vielleicht die Schwester, der Lehrer oder vielleicht auch die Schulärztin? Vielleicht alle drei, oder eben doch er? Wer weiss es, wer wohl? Ich weiss es, und das nicht erst nach Filmende, und wenn man schon sowas behaupten kann, dann geht wohl auch die ganze Faszination eines Filmes verloren, der wohl sowas vermeiden will. Trotzdem schafft der Film stellenweise doch noch künstlerischen Anspruch, in Ansätzen wird etlichen Filmen gehuldigt, wie zb. Demonia in der Szene, als sich das aufgehangene Schwein im Kühlraum selbstständig macht. Hommage hin oder her, warum auch immer, denn Demonia ist nicht gerade Fulcis bester. Wie auch immer, unterm Strich bleibt Fear no Evil leider ein innovationsloser Teenieslasher, der träge, lieblos und vorallem schlecht inszeniert ist, mit einem löchrigrem Drehbuch zu kämpfen hat, und nicht einmal übermäßig blutig ist.

Fazit:
Die koreanische Antwort auf "Ich weiss was du letzten Sommer getan hast", ist schlichtweg unterdurchschnittlich und bescheiden. Bescheiden unblutig und ideenlos. Wer aber was mit Bloody Beach und anderen Plagiatslashern seine Freude hat, kann da bedenkenlos zugreifen. Einmal schauen und vergessen.

44%

Details
Ähnliche Filme