Review

Was war das denn bitte?

Ich kann immer noch nicht glauben, was ich gerade gesehen habe. Das Ding hört auf "Cannibal" und das dürfte der erste Film gewesen sein, bei dem ich mir NACH dem Ansehen die Inhaltsangabe wieder durchlesen musste.
Man kan es künstlerisch ambitioniert oder als kryptisch erzählt beschreiben, wenn man dem Film nicht weh tun will. In meinen Augen ist das vorliegende Werk aber  100 Minuten undefinierbare Grütze, verdammt anstrengend anzuschauen und ich musste mich selber motivieren, um das Teil zu Ende zu sehen.

Würde ich den Einstieg noch als verwirrend beschreiben, hatte ich mir nach zwanzig Minuten Laufzeit gedacht "Alter, wann bekommt der Zuschauer denn endlich mal erklärt, was hier abgeht?" und nach schier unendlosen fünfzig Minuten, die sich immer mehr abstruser gestalteten,  die weiße Flagge auf der Couch gehisst.
Als der Film dann noch nach siebzig Minuten in schwarz/weiß-Bilder verfällt, ging gar nichts mehr...

Nach "Kill List" kann ich sagen, dass ich im Bereich was Filme anschauen geht, eine Bewusstseinserweiterung erreicht habe und über bestimmte Filme, die ich in der Vergangenheit gesehen und als schlecht empfunden habe, heute aus einer anderen Perspektive sehen würde. Aber "Cannibal" gehört definitiv nicht dazu.

Wie soll man sich "Cannibal" vorstellen?
 In der ersten Stunde findet ein Mann, der allein im Wald lebt, eine bewusstlose Frau und verliebt sich in diese. Diese Frau steht aber scheinbar auf Menschenfleisch. Währendessen schlawinern drei bad Guys um die Häuser, bei denen man auch nicht genau weiß, was für eine Funktion sie eigentlich haben. Alle Szenen oder Dialoge ergeben einfach keinen Sinn. War dies jetzt eine Rückblende? Oder eine Vision? Welcher Darsteller war denn das jetzt?
Mit dieser Unsicherheit und dem permanenten Fragezeichen über dem Kopf herumschwirrend ist "Cannibal" verdammt anstrengend zu schauen.

Für mich war dieser Film überhaupt nichts, aber ich denke, dass auch "Cannibal" sein spezielles Publikum finden wird.

1/10

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