Wer sich an ein Remake eines mehr als 50 Jahre zurückliegenden Horrorfilmes (DIE NACHT DER UNHEIMLICHEN BESTIEN - im Original THE KILLERSHREWS) von 1959 macht, der muss ein großes Herz für das Genre haben. Ich schätze mal, dass 95% der Seher von dem 2012er RETURN OF THE KILLERSHREWS zu diesem Zeitpunkt noch nicht mal ein lüsternes Blinzeln in den Augen ihres späteren Vaters waren. Gleich zu diesem frühen Zeitpunkt sei bemerkt, dass hier wirklich nur noch ausgemachte Trashfans und leidgeprüfte Tiermonsterfreunde weiterlesen und sich RETURN OF THE KILLERSHREWS widmen sollten, alle anderen werden angesichts des Gebotenen mehr als Reißaus nehmen und sich gegebenenfalls aufgrund der verschwendeten Lebenszeit beschweren wollen.
Dabei ist es in diesem Genre immer nur eine Frage der Erwartungen und des guten schlechten Geschmacks. Vordergründig schlecht gemachte Filme können "gegen den Strich konsumiert" durchaus mehr Unterhaltungswert besitzen, als bemühte Billigproduktionen, die sich ganz im Gegensatz zu RETURN OF THE KILLERSHREWS mehr als ernst nehmen. Eine charmant engagierte männliche Stimme aus dem Off erklärt bei 50er Jahre angehauchter sphärischer Musik gleich vorweg, dass "Die große Killerspitzmaus" wie 1959 eine große Rolle in den nachfolgenden rund 80 Minuten spielen wird. Dazu gibt es auch Einblendungen des großen Vorbildes in schwarz-weiß. Die Rahmenhandlung ist so beliebig wie der Rest des Filmchens.
Eine Filmcrew sucht sich eine Insel zu Dreh, und natürlich gibt es dort nicht nur schlecht animierte CGI Schlangen, die unserem Dreamteam in den Allerwertesten beißen, sondern auch den eigentlichen Hauptdarsteller, die große Killerspitzmaus, sogar auch im Rudel. Die Monstermaus wirkt wie eine Mischung aus mutierter Riesenmaus, verzottelter blutgeiler Hyäne, durchgedrehtem Terrier, wild gewordenem Pavian und dem üblichen Zutaten wirrer Trashtier-Gene von spezialisierten Filmlabels wie THE ASYLUM. Dazwischen gibt es effektvoll abgerissene Arme und andere Körperteile in Handarbeit, aber es dominiert natürlich grottengutes CGI in dem bewährten grauen Billig-Einheitslook.
Die üblichen Zutaten dämlicher männlicher Darsteller dürfen nicht fehlen und sie bewegen sich bei RETURN OF THE KILLERSHREWS zwischen den Antipoden eines Bill Gates Klons bis hin zu einem testosterongeschwängerten Ben Affleck Double. Auch der Actionfaktor ist in der recht überschaubaren Laufzeit angenehm hoch und es gibt kaum Längen zu verzeichnen. Die Dialoge und die deutsche Synchronisation sind auf dem erwarteten "Unniveau" und für die Erholung der Augen gibt es selbstverständlich gut gebaute "Darstellerinnen" mit für die chauvinistisch-männlichen Zuschauer permanent aufgestellten Igelschnuten.
RETURN OF THE KILLERSHREWS punktet einfach nur deshalb, weil es sich ganz dem klar erkennbaren und sich selbst nicht zu 1% ernst nehmenden Monstertrash ohne Hemmungen verschrieben hat. Eigentlich fehlt zum perfekten Glück nur noch David Hasselhoff als Darsteller…
5/10 Igelschnuten….äh,….Punkten (in Trashfilm-Kategorie gewertet)