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"Der Pate" bzw. "The Godfather" ist ein Film, den man sich zumindest einmal anschauen sollte. Die filmhistorische sowie künstlerich-ästetische Bedeutung des Films ermöglichen auch ein weitgehendes Aufsehen für den Streifen. Jedoch der Aspekt, der den Film zum Unvergesslichen macht ist die romantische Seite der Geschichte, worauf ich mich beziehen werde. Da die anderen Teile des Films schon oft gepriesen wurden, besteht es keinen Grund diese Gesichtspunkte zu wiederholen.

Viele denken, dass "Der Pate" ein Gangsterfilm sei, in dem die Handlung sich nur auf sogenannte Schießereien und den Gangsterkult spezialisiere. Dabei irren sich diese Menschen, die das Gangstergenre unterschätzen. Es handelt sich bei diesem Genre um eine gesellschaftskritische Perspektive, von der aus die "Ganoven" mit all ihren Persönlichkeiten charakterisiert werden. Doch wenn man sich über den Gangsterkult und das Genre schlau machen will, sollte man eher Film-Klassiker wie "Scarface"  von Howard Hawks, "The Public Enemy" von William A. Wellman sehen. Meines Erachtens ist dieser Film aber eine falsche Wahl für das Gangstergenre.

Bei diesem Meisterwerk Coppolas haben wir eine ideale Vorlage als Buch, die meisterhaft ins filmische übertragen wurde. In welchen Aspekten unterscheidet sich dieser Film von den anderen des Genre? Um diese Frage zu beantworten, muss man nicht lange überlegen. Denn die tiefe Charakterisation der einzelnen Figuren, die auch ganz realistisch dargestellt wird, zeichnen diesen Film aus. Die hervorragenden schauspielerischen Leistungen von Marlon Brando, Al Pacino, James Caan, Robert Duvall usw. sind besonders zu betonen, da sie dem Film eine besondere Individualität  verleihen.

Im ersten Teil geht es primär um den Wandel Micheals. Er ist ein anderer Charakter und seine komplexe Struktur macht ihn zum Protagonisten des Geschehens. Michael Corleone wird in die Geschäfte seines Vaters gezogen. Er muss sich entscheiden, ob er den Gesetzen oder seiner Familie treu bleibt. Natürlich widmet er sich seiner Familie, die in süd-italienischer Kultur eine ganz besondere Stellung für das Individuum hat. Dabei sind die Corleones eine der mächtigsten Familien in New York und haben Politiker und Gewerkschaften in der Hand. Als der Don Vito Corleone, Michaels Vater, niedergeschossen wird, ahnen wir den Anfang des Wandels in Michael. Die gesellschaftliche Lage und die Feinde der Familie zwingen ihn zum Werdegang zum "Ganoven" oder Verbrecher.

Die ersten und zweiten Teile zu einem Film zusammengefasst ergeben eine tiefe Melancholie über familiäre Verhältnisse. "Der Pate" ist eher ein Familiendrama als ein Gangsterfilm. Alles in allem ist "The Godfather" ein Meisterwerk der Filmgeschichte. Francis Ford Coppola hat hier eine Perfektion geschaffen, die er nie überwinden konnte.

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