Review

Im Orbit der Erde befindet sich eine kürzlich erbaute Weltraumstation und nicht weit davon entfernt wird nun auch ein Weltraumschiff gebaut, mit dem man die Reise zum Mond in Angriff nehmen will. Als das Schiff fertig gestellt ist kommt einer der Konstrukteure auf die Station und offeriert dem Leiter die neuen Pläne. Das Weltraumschiff soll nun nicht mehr zum Mond fliegen, sondern zum Mars. Für dieses riskante Unternehmen werden nun freiwillige gesucht. Der Leiter der Station übernimmt die Leitung des Unternehmens, sein Sohn wird erster Offizier und schnell finden sich noch weitere wichtige Personen und einige Freiwillige. Nach den Vorbereitungen macht man sich auf den Weg zum roten Planeten und muss allerlei Gefahren überstehen. Als es dabei zu einem tödlichen Zwischenfall kommt ist die Crew schwer mitgenommen und der Captain scheint daran zu zerbrechen. Doch die Reise geht unaufhörlich weiter und bald erreicht man den Planeten. Die Landung schafft man noch leicht, doch dann beginnen die wirklichen Schwierigkeiten. Wird die Mannschaft die Erde je wieder sehen?

George Pal, bekannt für Filme wie „Der jüngste Tag“ und „Kampf der Welten“ steht auch hinter diesem Streifen, der in gleicher Qualität umgesetzt wurde. Der Zuschauer bekommt in Sachen Effekte also einiges zu sehen. Sicherlich sollte man sie mit den Augen der Zeit sehen. Wer dies nicht tut wird garantiert etwas auszusetzen haben. Das seinerzeit noch sehr stark vorherrschende Problem, wie stellt man Schwerelosigkeit glaubhaft dar wird mit Magnetstiefeln aus der Welt geschafft. An einer Stelle verdeutlicht man, was geschieht, wenn man die Schuhe nicht hat. Bei mir sorgte das für Belustigung, aber auf angenehme Art. Es hat schon seinen Reiz das so zu sehen. Die aufgebotenen Weltraumszenen sind sehr gelungen, auch wenn die Proportionen von Raumstation und Menschen nicht so wirkliche stimmen. Zudem würde ich nie versuchen wollen von einem Raumschiff meterweit zu einer Raumstation zu schweben, das endet garantiert in einer Katastrophe. Dennoch schön zu sehen, wie William Hopper hier mit einem Fußtritt Richtung Station befördert wird (schönes Wirework). Wenn sich dann die übrigen Astronauten zum beherztet Sprung in Position bringen erinnert mich das an Sumoringer, die dem Gegner angst machen wollen, indem sie schwerfällig mit den Füßen treten. Absolut lustig dies zu sehen. Ebenso belustigend ist das Essen auf der Station. Cornedbeef wird in Tablettenform verspeist und mit Kaffee sieht es nicht besser aus. Ein saftiges Steak dürfen nur ausgewählte Personen zu sich nehmen, was der Moral an Bord nicht gerade förderlich ist.
Ist das Geschehen auf der Station zu Anfang, trotz interessanter Effekte nur mäßig begeisternd, ändert sich dies spätestens mit der Reise zum roten Planeten. Dann geht der Film in eine neue Phase über und kann weitere interessante Effekte präsentieren und dem Geschehen mehr optische und inhaltliche Reize verleihen. Schon der Start des Schiffes bietet interessantes, denn um die Fliehkräfte (gibt es so etwas im Weltraum überhaupt?) zu verdeutlichen verzerren sich die Gesichter der Passagiere was für neuerliche Belustigung sorgt. Dann zeigt man die Schwerelosigkeit, wie eingangs erwähnt und es gibt einen Meteoriten zu sehen, der mich an Gorath aus „Ufos vernichten die Erde“ erinnert. Wenn man dann auf dem Mars landet wird der Zuschauer mit den Vorstellungen der Science Fiction Visionäre konfrontiert. Dass es auf dem Mars schneit und dort Pflanzen gedeihen ist nur einiges davon. Zuweilen fühlte ich mich von der Optik her an „Robinson Crusoe auf dem Mars“ erinnert. Der Start vom roten Planeten ist dann genauso haarsträubend wie die Landung und damit ist das Ende dieses utopischen Filmes erreicht.
In Sachen Handlung braucht man nicht viele Worte verlieren, denn worauf das Hauptaugenmerk liegt wird schnell klar. Es ist ein Effektefilm und dementsprechend fällt die Geschichte nicht wirklich tiefgründig und in allen Teilen gelungen aus. Um die enthaltenen Effekte gelungen miteinander zu verbinden reicht es aber allemal.

„Eroberung des Weltalls“ ist ein unterhaltsamer Science Fiction Streifen, der mich Anfangs zwar nicht so fesselte, mit dem Aufbruch zum Mars wurde es aber um einiges interessanter und schon allein wegen der gebotenen Effekte verfolgte man den Film interessiert. George Pal hat es wieder geschafft. Mittlerweile kenne ich drei Science Fiction Streifen, bei denen er als Produzent Federführend war und er wirkt auf mich irgendwie wie ein Irwin Allen des Science Fiction.

Ich finde es schade, dass dieser Film bisher noch nicht den Weg zu uns auf DVD geschafft hat. In Amerika gibt es seit Längerem eine DVD Auflage, die ein sehr gutes Bild zu bieten hat und auch im Ton überzeugen kann. Sonderliche Extras gibt es glaube ich nicht, doch das ist bei den hiesigen Veröffentlichungen von „Der jüngste Tag“ und „Kampf der Welten“ (ausgenommen der Special Edition) auch nicht anders.

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