... bekannten jüdischen Kunstsammlers Heinz Berggruen, tatsächlich das, was er vorgibt zu sein? Ein sympathischer Geschäftsmann mit Moral und sozialem Gewissen, der neben wirtschaftlichem Erfolg eine bessere Welt anstrebt? Oder steckt hinter der biederen Fassade eine mit allen Wassern gewaschene Heuschrecke, die Karstadt für den symbolischen Betrag von 1 Euro übernommen hat, um die Filetstücke des Konzerns mit Gewinn weiterzuverkaufen? Ein Jahr lang recherchierten Lutz Ackermann und Christian Esser, was den vermeintlichen Karstadt-Retter antreibt. Sie fanden mysteriöse Briefkastenfirmen in Holland, die mutmaßlich dazu dienen, Gewinne nahezu unversteuert aus Europa herauszutransferieren, stiessen auf ein diffuses Geflecht aus Holdings und Firmen mit Sitz in der Karibik, nahmen die ominöse Pleite eines mit öffentlichen Millionen-Zuschüssen geförderten Berggruen-Projekts im Nordwesten der USA unter die Lupe, interessierten sich für lukrative Investitionen in umweltzerstörende Wasserkraftwerke in der Türkei, beobachteten namhafte Politiker und einflußreiche Finanzakteure bei ihrer Arbeit für den von Berggruen gegründeten Think Tank, das 'Nicolas Berggruen Institute', mit dessen Hilfe Berggruen Einfluß auf die Weltpolitik zu nehmen versucht und sie beschäftigten sich mit einem besonders ausgeklügelten Finanzmodell Berggruens, den sog. "Charter-Schools", die private Finanzinvestoren mit Hilfe massiver Steuervergünstigungen überall in den USA bauen, um ihr Geld innerhalb weniger Jahre zu verdoppeln, indem sie die staatlichen Steuermillionen mit Zinsaufschlag an die jeweiligen Schulen verleihen. Zu ihrer Verwunderung müssen die Filmemacher überdies feststellen, dass der ursprüngliche Wikipedia-Eintrag über Berggruen von einem Benutzer namens "Berggruen Institut" wohlwollend umgeschrieben wurde. Weltverbesserer, Kunstsammler, Philanthrop? Die Journalisten konfrontieren Berggruen mit ihren Beobachtungen, doch der gibt sich ahnungslos...