Review

Was tut man nicht alles für ein lückenloses Rückenbild der sehr schönen Anolis-DVDs. Dazu gehört es auch, "Konga" zu kaufen und zu sehen. Oha! Gut, wer Trash liebt bekommt hier so ziemlich alles geboten. Wer aber auf klassichen Horror steht wird wohl aus dem Staunen nicht mehr herauskommen. Dabei ist die Geschichte gar nicht mal so übel.
Wie so oft ist ein Wissenschaftler (die können nur Weltenretter oder Superschurken sein) die Ausgangsbasis. Ein Botaniker ist in Uganda abgestürzt und hat, in einem Eingeborenendorf lebend, Pflanzen kennengelernt, die drastische Wachstumsförderer sind oder willenlos machen. Dass es sich dabei um fleischfressende Pflanzen handelt, die das Bindeglied zwischen Flora und Fauna sein sollen (Aua!) ist für die Geschichte unbedeutend. Unser Forscher sieht in den Pflanzen ein Mittel, die Weltherrschaft zu erringen und nimmt einige Ableger und ein nettes Äffchen (Konga) mit ins UK. Dort pflanzt er seine Setzlinge zusammen mit seiner schofel behandelten Assistentin ein und bereitet die Umsetzung seiner Pläne vor. Konga wird hochgepäppelt (Schimpanse in Gorillagröße) und gefügig gemacht. Als Beweis seiner Treue muß Konga den Dekan des College, einen wissenschaftlichen Konkurrenten und einen jugendlichen Nebenbuhler beseitigen. Alles klappt gut. Nur leider hat sich unser Pflanzenfreund in eine seiner auffällig gebüsteten Studentinnen verguckt, die aber nicht so recht seine Assistentin (kicher) werden will. Das ruft trotzdem die Platzkuh auf den Plan, die Konga zu einem Riesenaffen macht, um das Werk des Forschers und ihn selbst zu vernichten. Naja, erst einmal muss sie selbst dran glauben. Aber dann klappt der Plan doch; Konga schnappt sich den Forscher anstelle einer weißen Frau und läuft mit ihm durch London (dabei wechselt seine Größe nahezu beliebig). Das Ende vom Lied ist die übliche Affenschande. Der arme Konga wird erschossen und der Botaniker liegt zerschmettert am Boden.

Was an "Konga" gut ist, ist der Vorsatz, KingKong nicht abzukupfern, sondern das bewährte Ende in einen völlig anderen Kontext zu setzen. Auch der wirklich miese Wissenschaftler (sehr überzeugend gespielt, genauso wie seine Assistentin) kommt gut rüber. Aber die Story war einfach zu viel für den damaligen Stand der Tricktechnik. Während die fleischfressenden Pflanzen noch recht drollig sind ist Konga ein echter Witz. Und das leider schon ab Gorillagröße, d.h. seit er ein Schauspieler ist. Und der Super-Konga ist natürlich entsprechend super-peinlich. Der Forscher in seiner Hand ist entweder eindeutig Big Jim oder aber derartig lausig reingescreent, dass es selbst dem geneigten Zuschauer den Atem verschlägt. Und diese schwachen Tricks vernichten alle guten Ansätze des Films. In Erinnerung bleibt leider nur der Trash. Was wäre "Konga" für ein Film geworden, wenn der Affe Gorillagröße behalten hätte? Ich denke deutich besser, da das KingKong-Ende dem Plot nichts bringt, sondern nur für die Kinokasse war. Deshalb nur 3 von 10 Punkten.

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