Review

Ein Film über Liebe, Einsamkeit und Trauer.
Und über Zombies!
Ja, die Mischung macht's mal wieder, denn diese ist typisch japanisch und daher verdammt strange.

Auf der ganzen Welt sterben Mädchen im Teenageralter auf ungeklärte Weise, um kurz darauf als Zombies (sogenannten Stacys) "wiedergeboren" zu werden. Kurz vor ihrem Tod sind die Mädchen übernatürlich fröhlich, was in Fachkreisen "Prä-Mortem-Extase" genannt wird.
STACY erzählt nun die Geschichte mehrerer Charaktere:
Da wäre zunächst einmal das Mädchen Äiko. Sie befindet sich in der "Prä-Mortem-Extase" und bittet den einsamen Puppenspieler Shibu sie zu töten, sobald sie zu einem Zombie geworden ist.
Außerdem schließt sich ein Junge der "Romero-Wiedertötungs-Einheit" (eine Einheit, die zur Bekämpfung der Zombieplage eingesetzt wird) an, um seine zur Stacy gewordene Freundin zu finden.

Die zerbrechlichen Charaktere werden in warme, ruhige Bilder mit melancholischer Musik eingepackt. Der Film ist voller tiefsinniger, warmherziger Dialoge, welche oft kaum Logik, dafür aber viel Herz und Gefühl transportieren.
Und jetzt kommt's: der ganze Streifen ist auch noch voller Splattereinlagen!
"Das passt doch hint' und vorn nicht zusammen!" werden jetzt wahrscheinlich einige denken, doch in STACY wird Herzschmerz und Zombie-Action sehr gut miteinander verbunden.

Zunächst einmal ist zu sagen, dass der Splatter hier nicht im Vordergrund steht, und dass STACY alles andere als ein typischer Zombiefilm ist!
Die Effekte, die von der Machart her zwischen gut und amateurhaft schwanken, sind zwar durchaus zahlreich, stellenweise sehr hart (Ausweidungen, Amputationen Kettensägen ...) und machen auch Spaß, spielen hier aber, wie bereits gesagt, in keinsterweise die Hauptrolle.
Auch auf Survival-Action und auf die für Zombiefilme typische "Dramaturgie" wird hier weitestgehend komplett verzichtet.
Wer sich mit STACY also einen reinen Metzelstreifen oder ein Schlachtfest sondergleichen erwarten, wird garantiert enttäuscht werden.

Im Mittelpunkt stehen hier die Story und die Charaktere und dies obwohl die Story sehr abstrakt und nicht minder konfus daherkommt. Auch die Protagonisten, die nur aus Zombies, Zombiejägern und Zombieanwärterinnen bestehen, schrammen leicht an der Rubrik "alltägliche Durchschnittstypen" vorbei.
Jedoch schafft es die Melancholie der Charaktere und deren Verlorenheit in einer gefühlskalten Welt den Zuschauer in ihren Bann zu ziehen und zu bezaubern.
STACY ist aber keineswegs nur traurig, sondern hat auch seine witzigen Momente (z.B. die "Romero"-Einheit, die "Bruce Campell"-Kettensäge...)

Der Film gleicht einer einfühlsamen Parabel, in die man alles mögliche hineininterpretieren kann. Der Schluss setzt der Seltsamkeit des Film aber noch die Krone auf und lässt einen verdatterten Zuseher allein und ratlos vor der Glotze zurück. Eben mal wieder ein Streifen über den man nachgrübeln und stundenlang diskutieren kann.

Mein Fazit:
Beim ersten Mal hat mich STACY nicht vom Hocker gehau'n, beim zweiten Mal hat er mir aber sehr gut gefallen.
Wer nur auf Splatter oder Zombie-Action aus ist, ist hier gewiss fehl am Platz.
Wer aber auf Seltsamkeiten aus "Weird Asia" steht, der ist hiermit bestens bedient.

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