Review

In dieser Zukunftsvision wird die Welt Anfang des 21. Jahrhunderts von einer Seuche heimgesucht, die 15-17-jährige Mädchen nach ihrem Ableben zu Zombies mutieren lässt. In Japan versucht man die Gefahr mittels Wiedertötungskommandos, sogenannten „Romeroeinheiten“, Herr zu werden. Der Experte Dr. Hundgott vertritt die These, die untoten Stacys müssten in 165 Teile zerstückelt werden, um sie endgültig zu töten. Der Werbeslogan „A Zombie Splatterfest“ trifft tatsächlich zu, denn dies ist wohl einer der blutigsten Zombiefilme, die je gedreht wurden. Da das allerdings auf asiatischem Niveau und nicht wie bei deutschen Amateursplattern daherkommt, fühlt sich das Auge des Gorehounds nicht selten geschmeichelt. Die Liste der explizit gezeigten Körperzerteilungen ist ellenlang und einfallsreich, technisch für eine Low-Budget-Produktion auf hohem Niveau und für einen schwachen Magen definitiv nicht geeignet. Da wird nicht nur gebissen, gehackt und geballert, auch der neue Verkaufshit, die „Blues Campbell’s Kettensäge" für zu Hause kommt zum Einsatz, denn immer freitags kann die ganze Familie bequem die Stacytochter entsorgen. Regisseur Naoyuki Tomomatsu hat also seine Hausaufgaben gemacht und zitiert mit Respekt die großen Vorbilder des Genres. Von einfachem Kopieren ist „Stacy“ jedoch weit entfernt, denn abgesehen von dem außerordentlichen Schlachtfest ist die Story sehr eigenständig und außergewöhnlich in den Nuancen. Allein die Idee, wie sich der Drehbuchautor über den Kult um die japanischen Schulmädchen in Uniform lustig macht, die sich rasend schnell von niedlich in der Prä-Mortem-Ekstase zu monströs und blutgierig verwandeln, ist immer wieder Dreh- und Angelpunkt bei dieser rabenschwarzen Komödie. So ist auch die Beendigung der Katastrophe einen Lacher wert, wenn die pseudophilosophische Ader mit den irrsinnigen Lebensweisheiten zum letzten Mal durchschlägt. Manch andere comicartige Comedyattacken sind teils in typisch albernem overacting versiebt. Bei der Rahmenhandlung um einen Puppenbauer, der ein Mädchen in jenem kritischen Alter kennenlernt und die beiden Zuneigungen zueinander entwickeln, gibt es durchaus emotionale Einschübe, bei denen einem das Lachen quer im Hals stecken bleibt. Letzlich stellt „Stacy“ das Bild von dem unschuldigen Schulmädchen völlig auf den Kopf und im nächsten Moment auch wieder nicht. Stellenweise ist das inhaltlich ein wenig viel an verschiedenen Handlungsstränge, wenn man einen astreinen, anspruchslosen Funsplatter erwartet. Dennoch, auch mit wenigen Längen im Mittelteil, bietet "Stacy" gute Unterhaltung durch bizarre Ideen und fleischlich ausgewalzte Splattereien.

Fazit: Ungewöhnlicher Cat 3 Trash mit bizarrer Story, megaviel Blut und eigenartigem Humor. 8/10 Punkten

Details
Ähnliche Filme