Abt.: Quadratisch, praktisch, gut
Mehrere Menschen wachen in einem Labyrinth von Würfeln auf. Jeder Würfel hat an jeder Seite einen Ausgang, der zu einem nächsten Würfel führt. Niemand weiß, was dieses Gebilde ist, niemand weiß, wo man wieder raus kommt und niemand weiß, warum er überhaupt da ist. Mit der Zeit finden sie heraus, dass jeder in irgendeiner Form etwas mit den Würfeln zu tun hat und so müssen sie alles, was sie wissen wie bei einem Puzzlespiel zusammensetzen. Gibt es einen Code, um zu entkommen? Die aussichtslose Lage zerrt an der Psyche der Leute, die sich nach und nach zu immer extremeren Dingen hinreissen lassen...
Eigentlich ist es überrraschend das es nach dem 97er Überraschungshit Cube tatsächlich fünf Jahre brauchte, bis eine Fortsetzung realisiert wurde. Vom ursprünglichen Stab und Cast ist allerdings keiner mehr dabei. Wesentliche Änderung des Prinzips wurde in Form der Einführung einer 4. räumlichen Dimension (gibts sowas wirklich?) durchgeführt, was zwar einerseits eine löbliche Weiterentwicklung der Grundidee darstellt, andererseits, wer in Teil eins schon Problem mit Permutationen und 3Dimensionalen Raumkoordinaten hatte, wird hier endgültig von der mathematischen und physikalischen Keule erschlagen, nichts gegen Filme bei denen man mitdenken kann/muß aber hier ist Otto Normalzuschauer zerebral doch häufig überfordert. Größtes Manko von Hypercube ist allerdings der Verzicht der Todesfallen, aus dem Cube seine Spannung bezog. Hier sind alle Räume ungefährlich und hell erleuchtet, lediglich ein komisches Gebilde verfolgt die Eingeschlossenen, aber die düster bedrohliche stete Gefahr die ein Raumwechsel mit sich brachte fällt hier vollkommen aus, keine Spur mehr von beklemmender Atmosphäre. Wenig Mühe gab man sich auch bei den handelnden Charakteren, die beinahe eins zu eins übernommen wurden, wir haben den latent durchgeknallten Anführerguy, das Mädchen mit Behinderung, einen Teilkonstrukteur des Kubus und natürlich die obertaffe Ärztin, nicht sehr einfallsreich das. Wenigstens die Schauspieler sind ganz ok. Freunde actionorientierter Filme kommen hier auch eher zu kurz, Hypercube ist sehr dialoglastig, bis jeder mal endlich ausgeplaudert hat in welchem Verhältnis er zum Cube steht, vergeht sehr viel Zeit.
Insgesamt kommt Hypercube aber deutlich nicht an die hohe Meßlatte des Vorgängers heran. Es bleibt trotzdem ein interessanter Film der zum mitdenken anregt und sich sogar traut ein ziemliches unhappy ending zu präsentieren. Das Finale schreit zwar nach einer Fortsetzung, bisher wurde jedoch nur ein Prequel gedreht. Schade eigentlich, hier wird wenigstens eine vage Erklärung des wer und warums geliefert, rund um die bösen bösen Waffenfabrikanten, aber die Geschichte an sich ist noch nicht endgültig abgeschlossen. Als Standalone Film hätte Hypercube bestimmt ein höheres Ranking als momentan, wer mal einen etwas anderen Horrorfilm als den 2489ten Slasher sehen möchte, kann ruhig mal ein Auge auf Cube 2 werfen.
5,5/10