„Men in Black II“ ( im Folgenden benutze ich die geläufige Abkürzung „MIIB“ ) ist die Fortsetzung des ebenfalls unter der Leitung von Regisseur Barry Sonnenfeld entstandenen „Man in Black“ aus dem Jahre 1997.
Es ist keine überraschende Fortsetzung, sie war eher lang erwartet, wurde aber zusätzlich verschoben, da man, wie bei einigen anderen Filmen auch ( u.a. Sam Raimis „Spiderman“ ), durch einige Nachdrehs sicherstellen wollte, dass beim Showdown nicht das in der Realität am 11. September des letzten Jahres durch einen terroristischen Angriff zerstörte World Trade Center zu sehen ist.
Zum Film selbst: Die Geschichte, respektive das „Grundkonzept“, um eine Geheimorganisation, die die Aktivitäten Außerirdischer auf der Erde kontrolliert und deren Angehörige ständig schwarze Anzüge und Sonnenbrillen tragen, ist mittlerweile altbekannt, und da es kaum jemanden geben wird, der sich ohne Vorkenntnis des ersten Teils für MIIB ins Kino begeben hat, verzichtet der Streifen netterweise auf überflüssige Einführungs-Wiederholungen und setzt direkt auf die neue Story und einen Overkill an Ironisierungen verschiedenster Science-Fiction-Klischees.
Auch wenn der Film nichts wirklich neues bietet, weiß er auf dieser Ebene durchaus zu überzeugen. Die Einbindung der Aliens in unsere Gesellschaft ist überzogener und dadurch noch witziger und gelungener als im ersten Teil. Hervorzuheben wären hier beispielsweise die tollen Postamt- und Wurm-Clan- Sequenzen sowie die geniale Idee mit dem Schließfach-Volk ( sorry, ich weiß, wer den Film nicht gesehen hat, kann damit jetzt nicht grad viel anfangen, aber hier wäre jegliche deskriptive Beschreibung unangebracht! ).
Die Story selbst haut keinen um, ist aber durch den netten Script-Einfall, durch den die Protagonisten selbst erst einige Antworten finden müssen und den Alien-Feinden maximal ein bis zwei Schritte voraus sind, aber gut gelöst und umgesetzt. Hervorzuheben ist hier natürlich der gelungene TV-Entertainment-Seitenhieb durch die billig produzierte Mystery-Show am Anfang.
Will Smith und Tommy Lee Jones machen ihre Arbeit gewohnt gut, wobei beide diesmal auch eine emotionale Seite zeigen dürfen. Insgesamt stimmt das Zusammenspiel aller Darsteller aber vollkommen.
Die Effekte sind allesamt meist direkt als Computeranimationen zu erkennen, was bei diesem Film, der sich eben selbst nicht ernst nimmt, allerdings nicht wirklich negativ ins Gewicht fällt.
Insgesamt ist MIIB also wirklich gelungenes, amüsantes Popcorn-Kino, natürlich ohne große Tiefe, dafür mit gut aufgelegten Darstellern und vielen tollen skurrilen Einfällen und Gags, die unzählige Film-, SciFi- und Gesellschafts-Klischees gnadenlos durch den Kakao ziehen. Auch wenn im Vergleich natürlich die gewisse Innovation fehlt, ist der Streifen ist mindestens ebenso sehenswert wie der erste Teil, durch die abgedrehteren Ideen gefiel mir persönlich Teil II sogar etwas besser.
Für den Kino-Abend zwischendurch:
Sehr empfehlenswert!