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Die Saison geht zu Ende im Camp Placid Pine und nur eine Hand voll Helfer sind noch anwesend, um alles winterfest zu machen. Darunter Tracy, deren Bruder Jason vor fünf Jahren hier verschwand. Angeblich ging damals der Psychopath Trevor Moorehouse um, von dem sie immer noch Albträume hat. Wie es der Zufall so will, kommen nun ausgerechnet wieder ein paar Teenies abhanden und tauchen erst stückchenweise wieder auf. So oder ähnlich verläuft das Sequel zu dem lahmen Slasher von Ralph Portillo, an dem sich Rob Spera hier versucht. Fast wie ein Remake zieht er seine Story auf, allerdings dieses Mal deutlich solider. Das kleine Slasher-Einmaleins im Kopf gibt es immerhin blutige Morde zu bestaunen und die obligatorischen Duschszenen bleiben auch nicht aus, wobei jedem klar sein dürfte, dass die Jungfräulichkeit siegt. Die Rahmenhandlung zwischen den Morden ist leider in vielen Punkten vom Vorgänger kopiert, was für wenig Überraschungen sorgt. Beim Lagerfeuer spielt man "Bloody Murder" um dann vereinzelt durch den nächtlichen Wald zu laufen und der Sheriff verhaftet mal wieder den Falschen. Das wiederum kann sich, angesichts der verbleibenden Laufzeit, auch jeder aufmerksame Zuschauer an den Fingern abzählen, was soll's. Die große oder zumindest neue Story lässt sich John R. Stevenson, der wieder das Skript schrieb, nicht einfallen, sondern setzt die altbewährte Leier vom maskierten Killer, dem einst übel mitgespielt wurde und der sich jetzt rächt, noch einmal fort. Die Darsteller sind für Nobodys akzeptabel, die Kamera ebenso. Der Schnitt wirkt teils etwas holperig und die Dialoge zwischen den stereotypen Charakteren sind schnell vergessen. Womit diese Fortsetzung zweifellos glänzen kann, sind die Goreefekte, dort wurde kräftig zugelegt. Die Kettensäge kommt hier tatsächlich zum Einsatz und wie eine der Pappnasen an den eigenen abgehackten Beinen vorbeirobbt ist schon ein richtiges Highlight, wie man es nur von besseren Slashern kennt. Ebenfalls positiv ist, dass Herr Stevenson endlich bemerkt hat, wie gut sich Psychokiller bei Nacht statt bei strahlendem Sonnenschein machen. Dies führt, besonders in der zweiten Hälfte zu Anflügen von Horroratmosphäre und Spannung. Doch wie gesagt, außer der vorhersehbar unvorhersehbaren Auflösung hinter der Maskenparade (jetzt übrigens nicht mehr Eishockey sondern selbstgebastelt) dürfte das kaum jemanden schockiert in den Sitz drücken. Wer das Subgenre des Camper-Slashers mag, kann ohne große Erwartungen zumindest etwas Unterhaltung mit blutigen Morden geniessen, was der Vorgänger noch nicht einmal bietet. Ansonsten bekommt man bei den schwächeren "Freitag Der 13."-Teilen gleichwertiges geboten.

Fazit: Durchschnittlicher Schlitzerfilm im Retrostil. Außer schönen Goreszenen kaum etwas Auffälliges. 5/10 Punkten

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