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In der Antarktis verschwinden zwei Forscher bei Bohrungsarbeiten. Als sich ihre Kollegen auf die Suche nach ihnen in einen Kilometer tiefe Gletscherspalte wagen, stoßen sie auf Entsetzliches: Nazis! Nazis, die unter der Erde mittels ausgebuffter Technologie ein Reich erschaffen haben. Klar, dass die Arier ihrer Gesinnung treu geblieben sind und die Idee mit der Weltherrschaft noch nicht ganz abgeschrieben haben…

Oh, Asylum…
Das Trittbrettfahrer-Label Asylum (SNAKES ON A TRAIN, MEGA SHARK VS. GIANT OCTOPUS, TITANIC 2) will und will keine Ruhe geben und schlonzt mit NAZIS AT THE CENTRE OF THE EARTH sein neuestes Machwerk in die Cinematheken. Welcher Kinohit hier als Vorlage diente, ist klar: natürlich das Nazi-Spektakel IRON SKY. Die dreiste Kopie entführt uns nicht, wie das Original, auf die dunkle Seite des Mondes, sondern in das Innere der Erde. Dorthin sind die Nazis, als die Alliierten vor den Toren Berlins standen, geflüchtet. Dort metzgert Dr. Josef Mengele immer noch fleißig an unfreiwilligen Patienten herum. Und von dort aus plant Hitler – ja, richtig gehört: Hitler! Er hat überlebt! Und zwar als Roboter! – die (Rück-)Eroberung der Welt.
Was sich auf den ersten Blick völlig Plemmplemm anhört, ist bei genauerer Überlegung noch viel blöder und hirnrissiger und stellt so manche verballerte Filmidee, wie z.B. Killer Kondome, Mörder-Rucksäcke und Daniel Küblböck, weit in den Schatten. Es werden so ziemlich alle Nazi-Klischees und alle Exploitation-Ideen bedient. So finden sich hier fliegende Untertassen mit Hakenkreuz-Emblem, Nazis mit Gasmasken und Laserkanonen, Nazi-Zombies… Dr. Mengele zieht seinen Opfern die Gesichtshaut ab, dass sie aussehen wie die gehäuteten Leichen in HELLRAISER. Ferner spricht der Oberarzt in der Originalfassung mit einem überaus sympathischen deutschen Akzent.

Von der Idee her um einige Quantensprünge abgefahrener als ILSA, SURF NAZIS MUST DIE oder THEY SAVED HITLER’S BRAIN. Von der Umsetzung her aber natürlich unterste Kajüte. Die Story ist langweilig, bei den FX handelt es sich (wie immer bei Asylum) um ganz furchtbar schlechte Computer-Animationen, und ernsthaft spannend ist hier gonix. Man muss allerdings eingestehen, dass der Trashfunke hier besser überspringt wie bei IRON SKY, diesem Möchtegern-Trashknaller, der sich als übelster Griff ins Klo entpuppte. Bei NATCOTE hat man es zumindest noch mit einem waschechten, strunzdoofen Billigfilmchen zu tun, wie man es als anständiger Cineast eigentlich nur hassen, als die Untiefen der filmischen Tiefseegräben erkundende Trashfreak aber eigentlich nur amüsant finden kann.
Unterm Strich ist NAZIS AT THE CENTRE OF THE WORLD natürlich auch nichts weiter als heftiger geistiger Dünnpfiff in Form von Hitler-Robotern und SS-Zombies, losgelassen auf die wehrlose Menschheit bzw. die armen, unwissenden Besucher der Cinematheken, um ihnen die Gehirne zu verätzen und den Filmabend zu vermiesen. Bei aller Dreistigkeit muss man dem Mogellabel Asylum an dieser Stelle aber ein Lob aussprechen. Die verstehen nämlich noch etwas von Trash, nicht wie so manch anderer auf allen Ebenen enttäuschender Möchtegern-Naziploitation-Bullshit, wenn ihr wisst, was ich meine…

Spannung: (+)(-)(-)(-)(-)
FX: (+)(+)(-)(-)(-)
Hitler-Roboter: (+)(+)(+)(+)(+)

Fazit:
Um Nazis besser als IRON SKY! Hat das Zeug zum absoluten Trash-Gemüse!

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