Review

Ich habe ja schon viel von der Film-Schmiede Asylum gehört, jedoch bin ich noch nicht in den "Genuss" gekommen, mir einen Film dieser Firma anzuschauen. Sozusagen war "Nazi Sky", der eine Anspielung auf "Iron Sky" ist, meine Premiere. Warum ich gerade diesen Film als ersten (und vielleicht auch letzten) ausgesucht habe, hat eine einfache Begründung: Da das Original schon grottenschlecht und unlustig war, kann dieser Streifen das ja nicht noch toppen. Oder etwa doch?

Auf jeden Fall haben beide Filme bis auf den ähnlichen Namen nichts gemeinsam. Das Geschehen spielt sich im Inneren der Antarktis ab, wo  Dr. Mengele (Christopher Karl Johnson) und ein paar seiner treuen Soldaten es geschafft haben, unendeckt am 4.  Reich rumzuwerkeln. Dieses Ziel wird jedoch von den üblichen Altersbeschwerden erschwert, und Mengele und seine Schergen bekommen das Problem nicht richtig in den Griff. Deswegen entdeckt zufällig ein Team aus amerikanischen Ärzten dieses unterirdische Terrain, und sie werden gezwungen, den Nazis zu helfen.

Also ganz ehrlich, meine Erwartungen waren ja schon bis zum Minimum runtergeschraubt, wenn man nach dem geht, was so über die Asylum-Filme geschrieben wird. Dass dann so ein Desaster rauskommt, hätte ich nicht gedacht.

Das größte Problem des Films ist die absolut bescheuerte Story - daran hängt der Film sich nahezu selber auf. Solch ein Käse wurde wohl selten in einem Drehbuch zusammengekritzelt. Einen weiteren Dämpfer bekommt man durch die billigen Studio-Kulissen. Hier sieht nichts nach Antarktis aus, sondern nach einer billigen weißen Hintergrundwand, vor dem die Darsteller sich einen abzappeln. Panorama-Aufnahmen stammen fast alle aus dem PC, und die sind so schlecht gemacht, dass ich wirklich kurz davor war, den Film zu unterbrechen.
Ich pfeife ja immer auf die Logik, dennoch bin ich diesmal sehr dankbar dafür, dass im Inneren der Antarktis Mallorca-Wetter herrscht. Das ist zwar  genauso doof wie der Rest, dennoch bekommt man endlich mal ein paar Aufnahmen von echter Landschaft zu sehen. Und wenn ich schon für eine Location dankbar bin, die auch Taubert in seinem "Piratenmassaker" gewählt hat, soll das schon etwas über die Qualität aussagen.
Der Aufenthalt draußen entpuppt sich auch nur als sehr kurz, so dass es in der Nazi-Werkstatt weiter geht. Das Geschehen wird wieder von Studio-Aufnahmen beherrscht, wenn diese auch einen Tick besser aussehen, als das, was man hier als Antarktis bezeichnete.
Die Dialoge sind nicht so übel wie der Rest, jedoch dienen viele eben dazu, die zu erzählende Geschichte dem Zuschauer verständlich rüberzubringen. Was aber nix bringt, da die Story wie schon oben erwähnt der letzte Rotz ist.
Hier und da gibt es auch dann mal ein wenig Blut, die Special Effects reichen von unsagbar schlecht bis mittelmäßig und somit haben wir im Gesamten einen Film, bei dem alles auf der Strecke bleibt, was man unter Unterhaltung verstehen könnte.
Positiv überrrascht haben mich lediglich die Schauspieler. Nicht, dass man sie demnächst in Hollywood-Produktionen sehen würde, aber sie liefern  solide Arbeit ab, die auch für anständige B-Produktionen ausreichen würde.

Für Trash-Freunde gibt es noch einige Kalauer und ein  Hitler-Kopf auf einem Roboter. Dieser Roboter mit Seitenscheitel war auch dann der einzige Lacher auf meiner Seite. Dennoch reicht der Trash-Faktor auch nicht im Geringsten aus, diesem Schund einen Gnadenpunkt dafür mehr zu geben. Soviel saufen kann ich gar nicht, dass ich irgendetwas positives an "Nazi Sky" finden könnte.

1/10

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