Nazi Sky versucht sich auf dem Rücken des vorangegangenen Iron Sky als Trittbrettfahrer und inoffizielle Fortsetzung aufzuschwingen. So ist die Grundthematik auch folgerichtig relativ deckungsgleich:
Einige der bitterbösen Schergen des "Führers" haben sich nach Kriegsende davonmachen können und verfolgen ihre finsteren Weltherrschaftspläne abseits der Zivilisation weiter. War es beim Vorgänger ein wenig ambitionierter eine Mondbasis, so hat sich hier eine kleine treue Schaar unter Leitung des grausamen Dr. Mengele in der Antarktis eingegraben und sinnt dort auf Rache.
Da man bedauderlicherweise aber versäumt hat, auch ein paar Frauen mit an den Pol zu nehmen um Nachwuchs zeugen zu können, erhalten sich die vorhandenen Nazis eben unter Verwendung von "Ersatzteilen" nicht ganz freiwilliger Spender selbst unnatürlich lange am Leben.
Das muß auch eine internationale Expeditionscrew um Dr. Reistad feststellen, die so scheints zunächst, zufällig auf die Basis der Achsmacht stößt und sofort von den finsteren Gesellen aus Deutschland einkassiert wird. Schnell wird jedoch klar, das Reistad mit den Invasoren gemeinsame Sache macht und versucht mit Hilfe der jungen Wissenschaftler den Kopf Adolf Hitlers wiederzubeleben, damit dieser den geplanten Vergeltungsschlag gegen die Welt anführen kann.
Und zunächst scheint der irre Plan der Nazis tatsächlich aufzugehen...
Tja, schon länger konnte man sich über die hahnebüchenen Thesen einiger Spinner und Verschwörungstheoretiker amüsieren, die ernstlich behaupteten die Nazis hätten seinerzeit über UFOs, also sogenannte fliegende Untertassen in ihrer Luftwaffe verfügt. Diesen nicht ganz ernstzunehmenden Impuls greifen sowohl Iron Sky als auch Nazi Sky auf. Während er bei Ersterem jedoch zu einem ironischen Gagfeuerwerk ausgebaut wurde, bleibt es beim vorliegenden Rip Off dann doch bei einem mehr oder weniger schlecht gemachten Fantasiehorrorfilm mit nur ganz leichten ironischen Anklängen und nahezu ohne Witz.
Munter werden einige altbekannte Ideen und Versatzstücke aus diversen Filmen und Games zu einem uninspirierten schnörkellosen Plot verrührt, der zwar leidlich unterhält aber nie auch nur im Ansatz begeistern kann. Nach altbekannter Horrorfilmmanier werden somit nach Aufbau des Grundszenarios einer nach dem Anderen des "Guten-Teams" verheizt, bis dass Protagonistenpärchen sich final retten und seinen Sieg in trauter Zweisamkeit feiern darf.
Fazit:
Wer einen gerade noch mittelprächtigen SciFi-Horror mit Nazielementen sehen will, der kann sich Nazi Sky durchaus mal antun und macht damit auch nicht viel falsch. Denn der Film ist für einmal Ansehen durchaus tauglich und unterhaltend genug und wer über die absolut grottigen CGI-Effekte hinwegzusehen in der Lage ist mag seinen Spaß haben. An sein Vorbild Iron Sky kommt er aber in keinster Weise auch nur im Ansatz heran.