Nein, ich mag sie eigentlich so ganz und garnicht, diese auf übercool getrimmten Rapper-Futzis, die mit dicker Knarre in der Hand vor der Kamera einen auf Killer machen. Auch "Love and a Bullet" fällt genau in diese Kategorie und Anthony 'Treach' Criss darf sich 80 Minuten lang profilieren. Neben der höchst bedenklichen Botschaft des Streifen "Killen ist cooles Buisiness" und den typischen (aus meiner Sicht peinlichen) Selbstinszenierungen vermag "Love and a Bullet" zumindest in technischer Hinsicht überzeugen. Optik und Akustik (kein penetranter Hiphop!) sind sehr stimmig und technisch hochwertig geraten und sorgen im Einklang mit gelegentlichen Texteinblendungen, Zeitraffer-Sonnenaufgängen und Erzähl-Parts zumindest dafür, daß man sich beim Ansehen nicht auch noch zu Tode langweilt.
Natürlich gibts auch "fette" Action: Shootouts und kleinere Keilerreien gehören zum zynisch-brutalen Repertoire von "Love and a Bullet". Auch hier kann man von gelunger Inszenierung sprechen, allerdings hinterliess die triefende Coolness incl. peinlicher Artistik stets einen faden Beigeschmack.
Wer auf Rapperf-Actionfilme steht, bekommt hier sicherlich einen der besseren Vertreter seiner Art. Alle anderen werden sich mehr oder weniger an den typischen Markenzeichen dieser Filme stören - wenn gleich man sich hier wirklich Mühe gab.