5
Der chinesische Cousin von SIEBEN überrascht uns, indem er uns seinen Hang zum Übernatürlichen nur vorgaukelt. Ansonsten ist das eine typische Copthrillernummer, bei der das gemischte Bullenduo dem westlichen Betrachter wohl eine größere Identifikation bieten soll. DOUBLE VISION möchte so gerne intelligent, tiefgründig und verstörend sein, erreicht seine hochgesteckten Ziele jedoch nur bedingt. Irgendwie will die Spannungskurve nicht so recht ansteigen und das taoistische Motiv für die bizarren Morde erweist sich auch als ziemlich langweilig, von dem Nebenplot um den arbeitswütigen Polizisten, der sich von seiner Familie entfremdet hat, ganz zu schweigen. Nur das krasse, aber kurze Massaker zwischen den religiösen Fanatikern und den Cops sorgt für einen Adrenalinkick inmitten der allgemeinen Lethargie. Nach 90 Minuten folgt eine eigenwillige Zugabe und die Oberübeltäterin erweist sich als Buch mit 7 Siegeln.
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Angeblich einer der teuersten Taiwan-Filme, wundersamerweise auch noch garniert mit einem US-"Star" der zweiten Liga. Wo das Geld geblieben ist (außer in der Geldbörse von Herrn Morse), ist auf dem Schirm nicht erkennbar. Statt dessen gibts einen Mix aus (viel zu vielen) persönlichen Problemen und reichlich asiatischer Mystik, der dummerweise mit dem Tempo einer chinesischen Teezeremonie daherkommt. Das auf der deutschen DVD arg gekürzte Massaker hilft da auch nicht wirklich, allenfalls das Finale weckt einen kurz vor Ende noch einmal aus dem Halbschlaf.