Review

Was hatten wir denn noch nicht gehabt? Spontan fällt mir "Dildo of the Living Dead" oder "Versicherungsmakler of the Living Dead" ein. Mit dem sau schlechten auf LSD gedrehten Sondermüll "Detention - Nachsitzen kann tödlich sein" hatten wir ja schon mal einen Slasher aka Scream in einer Highschool. Doch Zombies bei ein paar Versagern, die Nachsitzen müssen, während parallel die Welt untergeht hatten wir noch nicht.


Streber Eddie (Jakob Zachar) muss mit dem Möchtegern-Soldat Brad (Jayson Blair), seiner Flamme und gleichzeitig heißesten Cheerleaderin der Schule Janet (Christa B. Allen), dem Gothik-Girl Willow (Alexa Nikolas), dem Kiffer-Nerd Ash (Justin Chon) und dem Sportler Mark (Joseph Porter) bei Mrs. Rumblethorp (Michele Messmer) nachsitzen, während in der ganzen Schule das Zombievirus ausbricht. Kommen diese sechs ganz unterschiedlichen Leute aus dieser Lage heraus, indem sie ihre Vorurteile gegeneinander beiseite legen, und zusammen halten ?


Nun ja, auch wenn ich einen auf die Glocke bekomme, man muss leider feststellen, dass einige Szenen bei John Hughes "Der Frühstücksclub" abgekupfert wurde: So kommt das Sixpack an Darstellern mit etwas Phantasie an die 80er Jahre Stars ran, was die unterschiedlichen Charakter angeht. Die Szene mit der versperrten Tür durch Stahlriegel sowie die Kifferszene, in der alle über ihre Ängste und Probleme sprechen werden hier fast 1:1 umgesetzt, aber - es will natürlich in einer Zombiesplatter-Komödie so nicht richtig reinpassen. Vor allem die Raucher-Runde bremst den Film etwas aus und raubt ihm etwas Spannung.

Ansonsten kann ich behaupten, dass alle Charakter gut skizziert worden sind und sich Regisseur Alex Craig Mann nicht viel Zeit lässt, bis die Blutpolka ausbricht. Denn schon zu Beginn schlürfen hier Zombies im Anfangsstatus herum. Der größte Aufreger kommt schon im ersten Drittel. Die Lehrerin Mrs. Rumblethorp wird natürlich auch gebissen. Und obwohl bei den sechs Darstellern zwei sich mit allen Zombiefilmen auskennen (ja, das Wort mit "Z" am Anfang wird mehrmals ausgesprochen), schleppen sie die Olle noch quer durch die ganze Schule, obwohl sie auch schon längst infiziert ist mit dem Zombievirus.

Alex Craig Mann geht anfangs noch relativ gut mit seinen Darstellern um, so dass man sie alle in Sicherheit wägt. Die Proportionen zwischen Komödie und Splatter halten sich die Waage, wobei natürlich "echte" Spannung ziemlich flöten geht. Dennoch bricht Mann aus dieser Bahn heraus und man kann sich bald nicht mehr sicher sein, wer oder wie viele es überhaupt bis zum Abspann schaffen werden. Nur so viel dazu: Jeder Infizierte tat mir leid, was ja irgendwie für den Regisseur spricht - denn auch wenn die Charaktere bis zum Anschlag überzeichnet sind, tut mir persönlich jeder Abgang weh.

Natürlich sitzt nicht jeder Gag, aber bei manchen Szenen habe ich mir zwei Unterhosen zugesaut. Es kommt auch drauf an, auf welche Art Humor man steht. Wenn man nichts gegen die plattere Gangart hat, dem dürfte der Film einigermaßen gefallen. Der Blutgehalt stimmt soweit, so dass ich denke, dass lediglich der Unterton der Komödie diesen Film vor einer KJ-Freigabe gerettet hat. Denn zimperlich geht es hier nicht zu.
Was natürlich auch noch shitty ist, sind die Handlungen verschiedener Sympathieträger, die weit über die Stränge schlagen und sich im Laufe des letzten Drittels sämtliche Liebhab-Punkte verspielen, allen voran dem Brillenschlangen-Nerd Eddie, der ja unsere Hauptfigur verkörpert.

Zusammengerechnet kann man sich "School of the Living Dead" durchaus schon einmal reinziehen, ohne verärgert auf die Couch zu kotzen. Solange man auf platten Humor á la "American Pie" und Konsorten steht und auf einige logische Ungereimtheiten drüber hinwegsieht.


6/10

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