Ein „Tatort“ voller poetischer Bilder und Kontraste zwischen hochkomischen und tieftraurigen Szenen. Hat man sich eben noch ausgeschüttet vor Lachen über den kongenial nachgespielten „crunchy frog“-Sketch von Monty Python, bleibt einem jenes gleich wieder im Hals stecken über die Frau, die „an der Decke schläft“. Regisseur Dominik Graf zeigt, was der „Tatort“ sein könnte, wenn die Serie, aus Angst, die Zuschauer zu verschrecken, nicht immer wieder durch die gleichen einfallslosen Fahrrinnen rumpeln würde. Dieser „Tatort“ traut sich was. Es tritt auf ein unkonventioneller Rechtsanwalt mit linksalternativer Vergangenheit, der das alte „68er“-Mißverständnis von Kinderfreiheit als Freibrief für Pädophilie personifiziert, lange bevor das Thema zur öffentliche Debatte in Deutschland wurde. Des weiteren lassen die Kommissare Batic und Leitmayr nicht nur die Täterin entkommen, die für den einleitenden Mord verantwortlich ist, nein, sie helfen ihr höchst pfllichtwidrig auch noch bei der Flucht. Im Rahmen der elegant und poetisch inszenierten Erzählung wirken diese messerscharfen Statements wie Glassplitter in einer Pizza.
„Frau Bu lacht“ ist locker der beste „Tatort“, der je über die Bildschirme flimmerte, mit weitem Abstand vor durchaus vorhandenen anderen Highlights der Serie. Danke, Dominik Graf, für dieses Meisterwerk