"New Jack City" war einer der ersten Filme mit Wesley Snipes in der Hauptrolle.Er mimt den Drogenbaron "Nino Brown", der sich mit Hilfe seiner Anhänger ein mächtiges Drogenimperium, mitten in New York City, aufbaut und eine neue Droge namens Crack auf die Straßen bringt.
Für den abartig brutalen und rücksichtslosen "Nino Brown" hätte man keinen passenderen Darsteller als Wesley Snipes wählen können, denn die Rolle ist wie maßgeschneidert für ihn.
Sein gesamtes Auftreten, seine Art zu sprechen, sein eiskaltes Handeln und die Rücksichtslosigkeit stehen ihm nur zu gut. Dazu kommen die vielen umwerfend genialen Outfits, die er im Laufe des Films wechselt wie Unterwäsche. Der Filmverlauf ist keineswegs vorhersehbar, da immer etwas Unerwartetes passiert. "Nino Brown" ist die Unberechenbarkeit in Person: Immer wenn man meint zu wissen, was er als nächstes tut, tut er genau das Gegensätzliche und schafft es den Zuschauer mit seinem Handeln zu schockieren, immer wieder.Glücklicherweise ist das gesamte Setting auf die Story und ihren Hauptdarsteller zugeschnitten. Gut, in fast jedem zweiten Film über Gangs und Drogen ist die Fassade einer amerikanischen Großstadt der Schauplatz des Geschehens, doch in "New Jack City" wurde das Spielfeld ganz anders ausgestattet. Während fast durchweg die Sonne scheint und allem Anschein nach die ganze Welt fröhlich und zufrieden miteinander lebt, steigt ein Mann (Nino Brown) langsam aber sicher auf. Quasi wie aus dem Nichts wird eine "Drogenfabrik", groß wie ein Kaufhaus, aus dem Boden gestampft und verätzt ihre Umwelt.
Zierten zu Beginn des Films noch einige tolle Gospel-Gesangseinlagen das Geschehen, so erheben sich von diesem Moment an eher tiefe, furchteinflößende und grausame Töne als musikalische Untermalung.Neben diesen voll und ganz passend gewählten Ausstattungen des Films, sollte man vielleicht noch Ice-T, der einen knallharten und von Angst befreiten Undercover-Cop mimt, erwähnen. Neben Wesley Snipes weiß auch dieser zu überzeugen und man kauft ihm seinen Part locker ab. In jeder Szene wirkt er cool und lässig, und spielt so, als hätte er immer auf diese Rolle gewartet. Überhaupt ist Ice-T einer der Darsteller, die in fast jede Rolle schlüpfen können und sie mit viel Energie in den Vordergrund rücken. Natürlich macht er sich als mutmaßlicher Drogendealer, verhüllt in lässig-coolen Mänteln und fast immer einen wirklich schicken Hut auf dem Kopf, immer gut, jedoch kann man diese Tatsache nicht nur auf solche Rollen abwälzen, denn auch als Cop ist er eher der lässige Typ - es passt einfach zu ihm!
An Actionszenen mangelt es zwar im Großen und Ganzen an allen Ecken und Enden, aber der Film will auch zu keiner Zeit ein reiner Actionthriller sein, sondern eher mit seiner Atmosphäre, den Darstellern und den teils doch sehr brutalen Szenen schockieren und abschrecken. Aber viel wichtiger erscheint mir jedoch die Story über Drogen, Machtgier und Geldhunger, und wie man gerade an Drogen zu Grunde gehen kann.Ein durchaus packendes und ergreifendes Drama über Drogen, Macht und Geld!
7,5 Punkte