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Manchmal gelingt es Filmen mit ganz wenigen Mitteln viel zu erreichen. SIGHTSEERS gehört zu dieser Gattung Film. Auch wenn er sicherlich für eine Massenpublikum weder gedacht noch geeignet ist und auch einige Längen hat überzeugt er durch hin und wieder bestialischen Humor und bitterböser Komik bei der das Ende des Film die Krönung darstellt. Die Camping Tour von Tina und Chris und wie sie ihre Freude und Lust aus ihren Eskapaden ziehen ist voller Kreativität und wirkt unverbraucht wie selten.

Mit dem kleinen Terrier ist ein guter Kamerad dabei und die beiden schonen sich auch nicht gegenseitig. Auch wenn Tina immer mehr hinter die Fassade von Chris schaut und dort Interessantes entdeckt. Weit weg von der üblichen Roadmovie-Romantik gibt es viel Dysfunktionalität zu bewundern und der Campingurlaub wird einer der blutigsten der Geschichte. Dabei ist nicht der große Effekt wie meist im Vordergrund, sondern die unnachahmlich trockene Art der Protagonisten Chris und Tina.

Die beiden waren auch für das Drehbuch verantwortlich welches eine der Stärken von SIGHTSEERS ist. In den schön schwarzhumorigen Dialogen spiegelt sich oft noch stärker als im Bild die Achtung vor nichts und niemanden wieder, so dass man gar keine andere Möglichkeit hat als sich köstlich zu amüsieren. Die Betonung des Films liegt dabei nicht in der Härte der einzelnen Szenen, sondern in der Art und Weise wie es so trocken vorgetragen wird.

Regisseur Ben Wheatley kann auch hier wieder überzeugen und nach dem ebenfalls sehr empfehlenswerten KILL LIST kann SIGHTSEERS nicht ganz auf dessen ernsthaften Niveau, aber dennoch sehr gut unterhalten. Auch wenn ich mir persönlich den Wahnsinn hier und da noch heftiger gewünscht hätte, für Freunde derber Killer-Komödien, die sich auf die Zwischentöne konzentrieren und nicht immer mit dem Dampfhammer kommen sei hiermit SIGHTSEERS bestens empfohlen.

6,5/10 Terriern....äh,....Punkten

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