Review

Die Welle von Zombiefilmen reisst einfach nicht ab! 


"Osombie" von Regisseur John Lyde mag auf dem ersten Blick angesichts seiner Thematik das Genre etwas auffrischen zu wollen, verschießt sein Pulver aber gleich in den ersten zehn Minuten und schafft somit den Sprung in die endlose Reihe billig produzierter Rohrkrepierer, die vor allem eines sind: sterbenslangweilig.

Vage, und das Wort "vage" kann nicht genug betont werden, basiert der trashige Gehalt der Story auf den realen Ereignissen um eine US-Geheimoperation, die am 2. Mai 2011 die Ausschaltung Osama Bin Ladens zur Folge hatte.
 Drehbuchautor Kurt Hale greift diese tatsächliche Begebenheit auf und spinnt die hanebüchene Story weiter, in dem die obligatorischen Kampfstoffe, die stets und ständig diverse Epidemien und Zombie-Apocalypsen auslösen, Bin Laden zu einem Zombie mutieren lassen und somit eine Taliban-Zombiearmee erwecken, gegen die sich eine US-Spezialeinheit erwehren muss.

So weit, so gut - doch leider stellen sich Autor Hale und sein Regisseur Lyde dermaßen unbeholfen an, dass sich das Potential für einen trashigen Zombie-Actioner sehr schnell in Rauch auflöst. 
Abgesehen von einer stimmigen Einstiegssequenz, wirklich gelungenen Maskeneffekten und einem hervorragenden Soundtrack hat "Osombie" nicht viel zu bieten, was über das Niveau handelsüblicher B- und C-Movies hinausgehen würde. Die Darsteller sind für eine Produktion dieser Preisklasse solide und Splendid hat für die deutsche DVD-Auswertung eine sehr gute Synchronisation spendiert - aber der Rest von "Osombie" ist einfach nur schlecht und entsprechend langweilig: pausenlos werden Turban tragende Zombies abgeknallt als hätte Uwe Boll wieder einmal ein Ego-Shooter-Spiel abendfüllend in Szene gesetzt. Entsprechend mies sind auch die unzähligen Shoot Outs ausgefallen, die zwar reichlich vorhanden sind, aber nichts weiter als billige CGI-Animationen sind.
Darüber ließe sich eventuell noch der Mantel des Schweigens legen, wenn sich der Film nicht so entsetzlich ernst nehmen würde. Die Dialoge könnten mit Leichtigkeit für die "Goldene Himbeere" nominiert werden und strotzen nur so vor unfreiwilliger Komik anstatt den humorvollen Aspekt der abgefahrenen Handlung voll auszuspielen. 
Und wenn dann krampfhaft Stilelemente etwa wie Dramatik, Tragik oder Tiefgang mit dem Dampfhammer in die hauchdünne Handlung gemeißelt werden verträgt sich das kein Stück mit den banalen Phrasen, die kurz zuvor noch gedrescht wurden.

Und somit ist "Osombie" eine herbe Enttäuschung, von der sich der geneigte Trash- und Zombiefan sicherlich mehr erhofft hätte. Dagegen ist Uwe Bolls "House Of The Dead" ein Oscar-Anwärter - zwar auch eine Gurke auf niedrigem Niveau, dafür aber eine, die zumindest halbwegs schmackhaft ist. 
"Osombie" bleibt einem schon nach kurzer Laufzeit im Halse stecken und ist keinen Pfifferling wert. Unbedingt abzuraten!

Details
Ähnliche Filme