Review

Eine minderjährige Nutte und ein neurotischer Nuttenmörder - das verspricht derben Sleaze (besonders, wenn man an das ein Jahr zuvor entstannende schmierige, aber doch recht spannende Wings Hauser-Vehikel NACHTRATTEN denkt, welches ebenfalls vom bunten Treiben auf dem Hollywood Boulevard bei Nacht zu berichten wusste), doch in Sachen Sex & Violence beließ man es dann hier doch bei Andeutungen. Regisseur/Writer Vincent O´Neill ließ wohl ob des brisanten Themas Dezenz walten und interessiert sich offenbar wirklich für das Schicksal seiner Protagonistin; ein lobenswerter Ansatz, nur stellt sich natürlich auf der anderen Seite die Frage, ob das im Kontext eines billigen Corman-Reißers funktioniert. Und da muss man sagen, dass die ganze Chose nicht eben sehr glaubwürdig ist. Dass gleich beide Elternteile einfach abgehauen sind, kauft man nicht; da hätte ein Schlaganfall der Mutter, den die gute Angel ja vorgibt, um nicht im Heim zu landen, schon eher gepasst. Auch wird die im zarten Alter von 12 wohl kaum eine Musterhausfrau gewesen sein und hätte sich von heute auf morgen entschieden, anschaffen zu gehen. Und dann immer rechtzeitig die Miete bezahlt und die Fassade aufrecht erhalten? Na ja... der Killer wird überhaupt erst gar nicht charakterisiert. Als Exploiter indessen, als der der Streifen ja zumindest von Produzentenseite - davon kann man ausgehen - angedacht war, plätschert der Streifen arm an Schauwerten vor sich hin und das Ende ist´n Witz. SPOILER!!! Ein alternder Ex-Western-Darsteller pustet den Strolch um, nur leider wurde hier der Knalleffekt verscheckt, da der Typ schon vorher am Gerangel beteiligt war.

Aufgrund der kompenten, wenn auch nicht sonderlich inspirierten Regie und überzeugender Darstellerleistungen kann man sich den Film immerhin ohne Zahnschmerzen angucken. Die Transvestiten-Kollegin Angels geht ob ihres affektierten Getues schnell auf den Zeiger, doch Susan Tyrell in der Hauptrolle kauft man die 15jährige durchaus ab und Cliff Gorman gibt ordentlich ´nen hartärschigen Bullen ohne dem Klischee eines stereotypen B-Movie-Heroen zu entsprechen. Dennoch reicht es über ein "gut gemeint" nicht heraus; in Sachen Thriller zum heiklen Thema Kinderprostitution sei eher DER TOD TRÄGT SCHWARZES LEDER empfohlen.

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