Was macht man mit einem extrem erfolgreichen Agenten-Franchise, wenn der Hauptdarsteller aussteigt? Üblicherweise wird der Hauptdarsteller einfach ausgewechselt, bestes Beispiel ist James Bond. Doch was macht man, wenn die Figur nur noch eindeutig mit dem einen Darsteller identifizierbar geworden ist? Beim Beispiel Harry Palmer wurde die Reihe für beendet erklärt, ehe Michael Caine dann nach gefühlt 40 Jahren wieder bereit war, in seine Paraderolle zu schlüpfen.
Und wie macht man es bei Bourne? Man führt die Reihe mit einem anderen Hauptdarsteller in einer anderen Rolle, jedoch im gleichen Universum, fort. So sieht es so aus als wäre dies eine parallel verlaufende Geschichte zur eigentlichen Bourne Geschichte.
So weit so gut, was die Sache auch ansprechend beläßt, ist die Tatsache, dass hier dann auch tatsächlich Konsequenzen der eigentlichen Reihe beleuchtet werden können.Dann nimmt man noch Darsteller, die sowohl allesamt Namen und Talent vereinen (Edward Norton, Rachel Weisz, Oscar Isaac) angeführt vom nicht minder charismatischen Jeremy Renner, paart dies mit einer interessanten Geschichte, die die Supersoldaten/-agenten Geschichte einigermaßen plausibel fortführt, und alles scheint geritzt.
Jetzt muß eigentlich nur noch das Publikum mitspielen?Nun ja, ganz so einfach ist es dann doch nicht: Ein riesiger Knackpunkt ist der neue Superkiller, der besser und härter sein soll als jeder bisherige Gegner, den Jason Bourne hatte, der ist so lächerlich und over the top, dass einem der Film letztendlich deutlich schlechter vorkommt als er in der Tat ist.
Auch die Story um Rachel Weisz und Jeremy Renner ist sehr reißbrettartig und vorhersehbar. Im Grunde genommen, so komisch es klingen mag, sobald der Film die Parallele Geschichte zu Bourne verläßt und eigene Pfade betritt, läuft er auf bekanntem Terrain und wird immer vorhersehbarer.Dennoch, Spass macht der Film allemal, Renner ist ein guter Ersatz für Damon, und man freut sich trotz allem auf mehr.