Review

Was schrieb ich noch gestern nach dem unsagbar schlechten "Nazi Sky" (der ja mein erster Asylum-Film war)? Nie wieder Asylum. Aber der Titel von diesem Schinken war so verlockend, dass ich mir dachte. Komm Junge, scheiß drauf. Zombies gehen immer.

Während der Amerikanische Bürgerkrieg eigentlich schon genug Aufmerksamkeit erfordert, scheint mitten im Kriegsgebiet die Zombie-Seuche ausgebrochen zu sein. Abraham Lincoln (Bill Oberst Jr.) macht sich mit einer handvoll tapferen Recken zum Fort, wo nicht nur die Zombies lauern sondern auch noch einige Feinde der Konföderierten Staaten...

Tja, was soll ich großartig dazu sagen? Ein Wort würde genügen: Scheiße.

Da sehen wir erstmal Lincoln als kleinen Bub, der seine zu Zombies mutierten Eltern wegmetzeln muss und somit schon die ersten Erfahrungen mit lebenden Untoten gesammelt hat. Jahre später bricht die Seuche wieder aus und natürlich muss "Big A" selber die Waffen in die Hand holen und mit den Männern zum Fort ziehen.
Aus dieser einfachen Ausgangslage hätte ein einigermaßen hirnfreier Splatter-Spaß rauskommen können, jedoch ist es mal wieder die arg konstruierte Story, die sich selber ein Bein stellt. Lincoln ist nur am Schwadronieren und weiß sehr gut über die Grundregeln der Zombies Bescheid: Nicht beißen lassen, kein Blut in die eigenen Augen oder den Mund kommen lassen und getötet wird nur durch Kopfschuss oder Abtrennung der Birne (diese Sachen erwähnt er so um die fünf mal, seine Männer sind nicht die hellsten und irgendwie muss man ja auch die Laufzeit strecken). Wenn er mal nicht den  Godfather des langweiligen Monologes raushängen lässt, schwingt er seine Sichel - und das wäre auch der einzige Pluspunkt den ich ausmachen konnte. Der bärtige Mann versohlt im Chuck Norris-Stil den Zombies den Arsch. Seine Gefolgsleute bleiben jedoch alle flache Charaktere, bei denen keiner auch nur im Ansatz rausstechen will oder kann. Erschwerend kommt hinzu, dass alle die gleichen schwarzen Anzüge tragen, und man sie lediglich an Körperfett oder Hautfarbe auseinanderhalten kann. Was ich aber nicht machen will, da hier jeder Charakter einem ganz gepflegt am Arsch vorbeigeht. Ja, so flach sind die Figuren gezeichnet. Auch hier hätte man ansetzten können und ja, ich erwarte keine Söldnertruppe wie in "Predator" oder Marines in "Alien II", aber so talentfrei habe ich selten ein Gruppe Bauern gesehen.

Also trappst man in das Fort (das man wenigstens als brauchbare Location nennen kann) und dort warten neben Zombies einige Südstaatler. Naja, von da an tritt der Film auf der Stelle. Kurz mal rauslaufen, Waffen besorgen, wieder rein. Und das in der Endlosschleife ohne Sinn und Verstand. Das nicht der letzte wegpennt, werden mit grottenschlechten CGI-Effekten  zwischendurch Zombies weggeschnippelt. Damit der Zuschauer einen besseren Überblick über das Geschehen bekommt, gibt es auf der guten Seite natürlich auch enorme Verluste. Die sind dermaßen blöd dargestellt, dass es schon weh tut.

Es ist mir mal wieder schwer gefallen, diesen Schund bis zum Abspann durchzuhalten, und wer diesen Kraftakt außer mir auch noch packt, darf sich mit einem noch hohleren Ende den nächsten Faustschlag in die Fresse abholen gehen.
Asylum scheint ja immer noch ein Ass im Ärmel zu haben: Auch wenn es der Film mit der historischen Genauigkeit nicht so ernst nimmt, dürfen auch noch Pat Garret (mit angeklebten 2 Euro-Faschingsschnauzer) und Theodore Roosevelt als kleiner Junge mitmischen - nur dass diese Auftritte wie der Rest vom Schützenfest verpufft.

Mein Gott, wenn man absolut kein Talent für Timing, Spannung oder sinnvollen Ablauf der Handlung hat, sollte man es einfach sein lassen oder wenigstens probieren, den abgedrehten Haufen Kuhdung wenigstens auf ungewollt komischen Trash zu trimmen, dass B-Moviefans, Zugedröhnte und Suffskis wenigstens halbwegs auf ihre Kosten kommen - und den Film nicht so bierernst rüberbringen, als wäre man felsenfest davon überzeugt, man würde hier einen tollen Genre-Beitrag abliefern. Der zweite von Asylum und wieder musste ich mich durch 90 Minuten durchquälen.

1/10

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