kurz angerissen*
Die wilde Mischung aus echten Spinnen, Puppenmodellen und einem verkleideten VW-Käfer verleiht diesem Trash-Klassiker trotz seiner dilettantischen Effekte tatsächlich irgendwo eine unbehagliche Ausstrahlung. Der hakelige Schnitt suggeriert stets, dass man etwas übersehen haben könnte, so eben auch, wie sich eines der Pelzviecher heimtückisch von hinten annähert. Ekel-Szenen (Spinnen-Shake) werden mit Neutralität, ja fast schon Gleichgültigkeit aufbereitet, Jump Scares (Schublade) mit der trockenen Pointe einer Kirmes-Geisterbahn inszeniert, animatronische Effekte in ungünstigen Winkeln gefilmt, so dass sich im Gesamtbild eine uneinheitliche, allerdings ungemein bunte Linie ergibt, der zu folgen nach Anlaufschwierigkeiten in den zähen ersten Minuten einfach Freude bereitet.
Zu dieser bizarr-seltsamen Haltung gegenüber Spinnen-Horror, die durchaus auch „Arachnophobia“ inspiriert haben könnte (ganz konkret in der Schuppen-Sequenz), gesellt sich eine kneifende Parodie auf das Backwood- und Landvolk; wie es sich für guten Trash gehört, kann man dabei nie so genau sagen, ob diese Parodie in vollem Bewusstsein für das Parodistische gedreht wurde oder ob es sich um einen klassischen Fall von unbemerkter Selbstüberrumpelung handelt. Die Akteure übertreffen sich jedenfalls regelmäßig mit dumpfbackigen Textzeilen, die kein normaler Mensch jemals aufsagen würde. Wenn die Riesenspinne mal wieder einen von ihnen mit viel roter Soße in ihr Fass-artiges, rotierendes Maul stopft, könnte man glatt behaupten: Da hat aber wer einen Clown gefrühstückt...
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