Review

Mit "Die fürchterliche Furcht vor dem Fürchterlichen" haben wir es nicht nur mit einem total beknackt übersetzten Titel (im Original: "A Fantastic Fear of Everything") zu tun, sondern auch mit einer außergewöhnlichen Geschichte mit Simon Pegg ("Shaun of the Dead"), der hier die Rolle von dem Schriftsteller Jack spielt, der jeden Serienkiller jenseits der Themse bis zum letzten Detail studiert hat und dadurch eine völlig übertriebene Angst entwickelt hat, von alles und jedem umgebracht zu werden. Deswegen verschanzt er sich seit Wochen mit einem Küchenmesser und Bademantel bewaffnet in den eigenen vier Wänden und bekommt bei jedem Geräusch oder Schatten, die in seine Wohnung eindringen Panikattacken. Dies soll sich jedoch ändern, als um halb Fünf das Telefon klingelt und seine Agentin dran ist. Jack soll sich mit einem Hollywood-Produzenten treffen, der Interesse daran hat, eins seiner Bücher zu verfilmen. Jack steht vor seiner Urangst, denn da er  jede Unterhose vorwärts wie rückwärts schon zehn Tage anhatte, muss er zuerst in den Wasch-Salon, ein Ort des Schreckens seiner Kindheit...



Das hört sich genauso lustig an, wie sich auch die ersten fünfzehn Minuten  gestalten. Simon Pegg als zersauselter vor Phobien strotzender Stinker im Bademantel und Altherrenunterhose sieht zum Schießen komisch aus, die musikalische, herrlich düstere Untermalung geht direkt ins Ohr und auch der Erzählfluss seiner Gedanken ist einwandfrei gelungen, dass ich echt dachte, das man es bei diesem Film mit einer kleinen Genre-Perle zu tun hat.
Man sieht auch einen Rückblick, wie die Ängste in einem Restaurant entstanden, was sich genauso lustig und very british anfühlt. Doch spätestens, als Jack das Haus verlässt und Richtung Waschsalon trabt, kackt der Film dermaßen ab, dass es von Minute zu Minute ärgerlicher wird, wie so ein simpler aber auch genialer Stoff in hohlen Szenen verbraten wird.

Hier und da ist das Treiben noch zum Schmunzeln gut, jedoch werden die Szenen immer absurder, die Dialoge immer lächerlicher, und die ofdb-Bewertungspunkte schießen in den Keller.
Der Schluss verpasst mir mit der absolut hohlen Wendung (und einem Puppenspiel) dann entgültig den Gnadenschuss.

Wirklich schade, (ich schreibe es noch ein einziges mal:) "Die fürchterliche Furch vor dem Fürchterlichen" beginnt furious, wird zunehmend banaler mit Pointen, die nicht mehr sitzen wollen, um in einem total blöden Finale zu enden, so dass ich diesen Film nicht einmal für ein einmaliges Anschauen empfehlen kann. Hier wurde genialer Stoff für eine gute Story leider in den Sand gesetzt. Höchstens ein Blick wert für Liebhaber, die mit dem Morgenkaffee schon die britische Flagge vor der Haustür hissen.

4/10

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