Review


Inhalt:

Die Ninja..., jene Schatten-Krieger des alten Japan, die im Geheimen, aus dem Hinterhalt agierten, die Meister der verdeckten Tötungen sowie der spurlosen Flucht danach waren.
Sie sind auch noch im 20. Jahrhundert in Aktion...!

Taipeh..., die Hauptstadt der national-chinesischen Republik Taiwan.
Es geschehen einige mysteriöse Morde..., im Dunstkreis des dubios-skrupellosen Geschäftsmannes Chan Ming Fu (Chen Hung-Lieh).
Und die Schlinge um den so einfältig wirkenden, so borniert wie cholerisch auftretenden Business-Mann zieht sich immer enger zu.
Die Mörder arbeiten vor allem mit einem tödlichen Gift, "Dongku" genannt.

Der Polizei-Inspektor (Tien Wen-Chung) tappt bei seinen Ermittlungen noch im Dunklen.
Hilfe erhält er vom Kendo-Fighter und Ninja-Experten Chow Han Wei (Chen Kuan Tai).
Dessen Expertise ist denn bitter nötig..., denn es wird immer klarer: Die Morde wurden von Ninjas begangen..., tragen deren eindeutige Handschrift.
Chow hat auch ein persönliches Interesse die Mordfälle aufzuklären. Er ist der Freund der Schwägerin Chan Ming Fus..., der schönen Sun Chi Mei (Elsa Yang Hui-Shan). Deren Schwester, die Gattin Chan Ming Fus..., führt mit diesem eine Ehe, die für sie die Hölle ist: Der saubere Gatte betrügt sie mit zahllosen Prostituierten, und ist ein verlogener Choleriker.

Wo sind die verdeckt agierenden Killer..., wer steckt hinter den Morden im Umfeld von Chan Ming Fu, wer will seinen Tod?
Ein weiblicher Ninja (Pauline Wan) tut sich besonders hervor, und sie gibt ihre Deckung immer mehr auf.
Und Chow Han Wei will den Ninjas eine Falle stellen...!

Schließlich kommt  es zum Show-Down, Chow Han Wei sucht die endgültige Entscheidung.
Ein Duell mit dem Oberhaupt der Iga-Ninjas, Okada (Yasuaki Kurata), der zudem einst für den Tod von Chows Meister verantwortlich zeichnete, ist unausweichlich.
Es kommt zum Kampf auf Leben oder Tod........


Fazit:

Lee Tso-Nam, der vielleicht beste unter den unabhängigen Regisseuren des Eastern-Films..., leitete nicht nur klassische Streifen dieser Gattung, sondern auch manch "Bruceploitation"-Actioner..., und auch Ninja-Movies.
Anfang der 1980er waren diese Filme auch im Westen immer populärer geworden, japanische Produzenten aber sogar auch u.s.-amerikanische Filme-Macher stellten etliche Streifen dieses Genres her, und der japanische Darsteller Sho Kosugi stieg zum Super-Star in diesem Sektor auf.

Doch auch die chinesischen Film-Produzenten sprangen auf diesen Zug auf, wollten das schnelle Geld in diesem Bereich nicht nur den Japanern und U.S.-Amerikanern überlassen.
So drehte auch Lee Tso-Nam für das  Label "SuperPower Film Production" aus Hongkong, diesen insgesamt flott und auch trashig angehauchten Actioner, mit tempogeladener Story, rasant-kernigen Fights und dem chinesischen Super-Kämpfer Chen Kuan Tai in der Hauptrolle.

Der Streifen geht ein hohes Tempo, lebt von seinen intensiven Darstellungen, verbissen agierenden Akteuren, und vor allem natürlich von der KungFu- und Ninjutsu-Action, die mit Dynamik und Drive in Szene gesetzt wurde.
Okay, die Darsteller sind hier auch oftmals überzeichnet und inkonsequent handelnd, die Story wirkt ob des hohen Tempos hastig und etwas überdreht, doch ist der Spannungs-Bogen ausgeprägt und sich durchaus verdichtend inszeniert.

Und etwas Trash gehört bei einem Ninja-Film natürlich eh dazu, überzogene Tricks, Fliegereien und so manches mehr aus der Ninja-Gimmickkiste.
Dazu noch etwas Erotik, eine vollbusige Chinesin zieht blank, und eine Tötung während des Sex, voilà.
Im letzten Viertel laufen sich die Dinge zudem ziemlich ratzfatz zurecht, Lee Tso-Nam will jetzt all zu offensichtlich an Action-Total ran, und die Story bleibt da natürlich ein Stück weit auf der Strecke.
Doch ist der Film natürlich ein reiner Unterhaltungsfilm, ein schnelles Konsum-Produkt, ein Actioner für eingefleischte Eastern- und Ninja-Fans. Nicht mehr, nicht weniger.

Chen Kuan Tai, einer der Mega-Stars der Shaw Brothers, ist hier der Held des Films. Cool, lässig, doch auch beherzt und zugleich besonnen agierend, ist er ein angenehmer Sympathie-Träger für den Zuschauer.
Schöne Szenen mit seiner Freundin -im Film-, der attraktiven Elsa Yang..., und natürlich ist er ein agiler, technisch starker KungFu-Fighter, so kennen ihn seine Fans weltweit.
Chen Kuan Tai ist der Angelpunkt als Darsteller in diesem Streifen, und meistert seine Sache sehr ordentlich.

Elsa Yang Hui-Shan ist hier seine Partnerin, sehr attraktiv, doch Vorsicht, die Dame hat es in sich. Sie fightet auch gekonnt, ihre Figur ist äußerst selbstbewusst, die weiß was sie will, straight und voller Selbstbehauptungswillen. Doch ist sie undurchschaubar.

Chen Hung-Lieh schießt hier darstellerisch den Vogel ab..., ein so einfältig wirkender, doch auch kalt-skrupelloser, borniert-cholerischer Typus..., und das verkörpert dieser Schauspieler hier überaus intensiv und genial-gekonnt.
Ständig schnauzt der den armen Inspektor und seine taffe Schwägerin (Elsa Yang) an, und seine gebeutelte Gattin, die sich längst dem Trunke ergeben hat, lässt er in der Ehe-Hölle eiskalt auflaufen. Natürlich betrügt er seine Frau nach Strich und Faden, schnauzt jede Kritik weg, und seine Figur ist so überzeichnet-überdreht, dass man nur den Kopf schüttelt.
Die salopp-schmissige, deutsche Synchronisation dieses Films tut ein Übriges dazu, die Motz- und Schimpfkanonaden der Figur Chen Hung Lieh´s gelungen-genial zu untersteichen.

Die mir leider namentlich unbekannte Darstellerin der Ehe-Gattin Chen´s, meistert ihre undankbare Rolle geradezu bravourös. Auch diese Figur ist -natürlich- überzeichnet dargestellt, nur im Suff ist dieser saubere Gatte zu ertragen, und klar, sie hasst diesen Mann total, wünscht ihm den Tod, was sonst?

Tja, und der arme Inspektor, dargestellt von Tien Wen-Chung, der ist überfordert, und meckert auch ständig rum. Da er den Überblick so langsam verliert, ist auch seine Figur genervt und meckrig, auch dieser Charakter ist überzeichnet in diesem Ninja-Actioner.
Abgerundet wird der Cast durch Yasuaki Kurata, der den geheimnisvollen Ober-Ninja spielt..., und ER passt natürlich bestens in einen Ninja-Streifen, DER Japaner im chinesischen Eastern-Business.
Vor allem fight-technisch ist er gefragt, im letzten Segment des Streifens, im Endfight..., und sein eleganter Kampf-Stil kommt natürlich auch hier zum Tragen.

Das bringt mich abschließend zur Action hier in "Die Rache des Ninja".
Ninjutsu und KungFu..., hier eine Symbiose eingehend..., rasante Kämpfe, mit Drive und Tricks, doch dynamisch und kernig, vor allem das letzte Viertel ist Action-Total angesagt.
Und auch das Technische kommt nicht zu kurz, bei Akteuren wie Chen Kuan Tai und Yasuaki Kurata, deren Duell am Schluss natürlich das Highlight hier bildet, wenngleich phasenweise im völlig Dunklen, leider ein Manko innerhalb des Highlights, nun ja, Nin ja ;-) .

"Die Rache des Ninja" ist ein reiner Unterhaltungs-Film, ein chinesischer Ninja-Actioner, flott, leicht trashig, routiniert von Lee Tso-Nam in Szene gesetzt und mit einem sympathisch-überzeugenden Chen Kuan Tai in der Hauptrolle.
Das reicht für knappe, passable 6/10 Punkte in meiner Bewertung.

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