kurz angerissen*
Stromlinienförmiger, hochgegelter Actionthriller in einem steril bebilderten London, das außer Asphalt und Glas keine Oberflächen zu kennen scheint. Aus James McAvoys Mitwirken erhofft man sich wortwörtlich einen Punch mit Glassplitter-Garantie, den er in dem überraschungslosen Drehbuch voller verdrehter Gut-und-Böse-Kategorisierungen jedoch nicht platzieren kann, erst recht nicht, da er durch eine Schussverletzung und deren Spätfolgen recht schnell in seinem Handlungsspielraum eingeschränkt wird. Was sich zwischen ihm und seinem vermeintlichen Erzfeind (routiniert absolviert wie zumeist: Mark Strong) abspielt, wird mit dem Prolog bereits angedeutet, so dass inmitten der überstilisierten Hochglanzoptik auf einem Berg persönlicher Opfer und Verluste und gemeinsamen Feindbildern eine wilde Rose der Hassliebe gedeihen kann.
Immerhin wird nicht nur grimmig dreingeschaut, sondern auch reichlich geballert, geprügelt und gejagt, und das mit entsprechenden Konsequenzen für alle Beteiligten, ganz egal wie wichtig, sympathisch oder unschuldig sie sind. Dieser Hauch von Realismus macht aus einer Story voller Klischees über korrupte Cops und Kriminelle mit Prinzipien aber auch keine Poesie der Straße. Leidlich unterhaltsam, schnell vergessen.
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