Endlich mal ein Film, in dem Cameron Diaz nicht immer nur non-stop schreiend, kreischend und strahle-grinsend durch die Gegend hüpft...
Gambit ist eine amüsant-charmante Spielfilmkomödie, in der es im Kern um verletzte Eitelkeit, Minderwertigkeitskomplexe und Selbstwertgefühle, aber auch um Hochmut und Arroganz geht. Die Geschichte in aller Kürze: Ein hoch-intelligenter, aber trottelig-unsicher wirkender Mitarbeiter möchte sich an seinem Chef dafür rächen und ihm gehörig eins dafür auswischen, dass dieser ihn trotz seiner außerordentlichen Fachkompetenz und seines Engagements ständig geringschätzt. Dazu schmiedet er einen ausgefeilten, kriminell-bösartigen Plan... der sich dann zur Erheiterung der Zuschauer nicht ganz wie erhofft entwickelt.
Der Erzählstil ist straff und zügig, die Szenen gut inszeniert und es gibt viele witzige Momente. Was fehlt sind die ganz großen Superknüller an Pointen, der Humor ist aber dennoch gelungen. Einige Szenen sind wirklich köstlich mitanzusehen. Wo der Film zu punkten versteht, ist in der Situationskomik, ganz anders wie viele neu-modische Allerwelts-Massenkonsum-Komödien gibt es kaum bis kein hektisches Geplapper und Gegacker, das witzig wirken soll, sondern es kommt eine kunstvoll elegant ausgefeilte Sprache zum Einsatz - geistvolle Wortwitzkunst, wenn man so möchte.
Der Film spielt in London und wirkt trotz US-Produktion überzeugend britisch.
Fazit: Niveauvolle Komödie mit netter Geschichte und netten Witzchen, sowie spitzen Schauspielern, aber leider fehlen echte tränentreibende "Bauchmuskelstrapazierer" sprich Brüller wie z.B. in Borat. Unterm Strich dennoch keine Enttäuschung und überdurchschnittlich. (6/10)