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Der junge Ninja Meister David soll die Formel einer bakteriologischen Waffe stehlen und deren Erfinder Tanaka entführen. Tanaka hat im 2. Weltkrieg Millionen von Leben grausam vernichtet. Eine gewaltige Gangster-Organisation versucht mit Hilfe des skrupellosen Erfinders die Weltherrschaft an sich zu bringen. - Aber auch der russische Geheimdienst ist an der Formel interessiert. Das Schicksal der Menschheit liegt in den Händen des Ninjas und seines Todesschwert.

Ich frage mich langsam, ob auf diesen diversen x Ninja Filme auf Y DVD´s Kollektionen eigentlich nur diese billigen Vertreter von Joseph Lai und/oder Godfrey Ho vertreten sind. Titel Nummer zwei nannte sich Ninja Blood Fighter, nie gehört, entpuppte sich aber als das Todesschwert der Ninja, natürlich in der jugendlich abgespackten FSK 16 Version. Den kannte ich allerdings und es war eine Gnade, das ich da vorab schon wußte, was da nach der Filmstart Taste auf mich zukam.
Wir haben hier also eine tödliche Formel nebst deren Entwickler nach der sich drei Parteien auf die Jagd machen. Die Guten sind David und sein Spontankumpel Larry (deren Entwicklung vom harten Zweikampf bis zum gemeinsamen saufen in nicht mal einer Minute vollzogen wird), dazu einen Gangster namens Marc plus seine beiden Nichten, die am Ende doch nicht seine Nichten sind und ein paar Russen, die auch hinter dem Killergebräu her sind. Das ganze wird wie gewohnt hoffnungslos verschachtelt und mit wenig Sinn und Verstand präsentiert, wie es eben nur Lai Productions hinbekommt.
Aber wie heißt es gerne bei Eastern, don´t worry about the Story. Hauptsache es gibt ordentlich auf die Omme. Aber auch hier gibt es maximal durchschnittliche Kost, die Darsteller wissen zwar einigermaßen mit ihren Händen und Füßen etwas anzufangen, aber es wird nichts geboten, was einem irgendwie an Härte oder Beweglichkeit in Erinnerung bleiben müßte. Dafür ist dann doch eher die Kleiderauswahl sämtlicher Beteiligter zuständig. Mal ehrlich, ich hab noch nie ein derartiges Sortiment an häßlich bunten Hosen gesehen, eine der beteiligten Damen trägt ihren Kampf in Südstaaten-Flaggen-Hotpants mit einem gelben Oberteil aus und die Helden laufen rum als hätten sie sich zuhause unterschiedliche Farbeimer in der Badewannen zusammenrührt und reingesprungen. Muß man wirklich mit eigenen Augen gesehen haben.
Dazu kommt noch, das das kaum vorhandene Budget nicht zuläßt, was nach so etwas wie teuren Sets und Requisiten oder nach teuren Actionzerstörungsorgien aussieht. Sogar das titelgebende Todesschwert gibt es nicht, ein Schwert ist lediglich ein paar Sekunden in der russischen Botschaft zu sehen und wird dabei noch nicht mal aus der Scheide gezogen. Vom generell verwaschenen Aussehen der Bilder mal ganz zu schweigen. Was jetzt aber nicht heißen soll, das der Film keinen Unterhaltungswert hat. Wenn hier ehrfurchtsvoll vom Kampfstil des Hokus Pokus gesprochen wird, den besagten Klamotten, den wild sinnlosen Sprüngen beim Schnitt, der Held bringt schonmal Ninja und Samurai durcheinander und den herrlichen Bildübergängen, die genauso aussehen wie das Heimvideo, das mein Nachbar vom Teneriffa Urlaub zusammengebastelt hat, dann bleiben unbeabsichtigte Lacher kaum aus.
Im Grunde ist das Todesschwert der Ninja natürlich massig Stuss in Tüten. Hier funktioniert auf allen Ebenen kaum etwas, aber Lai schafft es, gerade durch schiere Power der Unfähigkeit einen trashoffenen Zuschauer sehr viel öfter zum lachen zu bringen, wie die meisten hochgelobten romantischen Komödien. Ich zumindest kann dem Streifen einfach nicht böse sein.
6/10

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