Review
von Sa!nt on Trip
An irgendeiner Schule kommt es eine Tages zu einem Unfall, bei dem der (bei der männlichen Schülerschaft recht unbeliebte) Sportlehrer Balzsak schwer verunstaltet wird. Jahre später gibt es dort eine Veranstaltung, bei der die Teilnehmer 24 Stunden fasten müssen und im Gegenzug einer Ehrenrunde entgehen können. Geleitet wird das ganze von der neuen Lehrerin Miss Vickers. Natürlich wollen sich die Jungs und Mädels nicht an das Naschverbot halten und zu allem Übel treibt sich in der Schule auch noch ein Killer herum, der aus zunächst nicht ersichtlichem Grund die Teilnehmerschaft dezimiert.
Nach dem eher unterirdischen "Star Vehicle" begibt sich Ryan Nicholson wieder auf die Slasher-Ebene zurück. Leider scheint er auch bei diesem Beitrag offensichtlich seinen Biss verloren zu haben, denn dieser Flicken hier ist vor allem durch eins gekennzeichnet: Gähnende Langeweile. Man ist über weite Teile der Handlung damit beschäftigt, die Gurkentruppe beim Abhängen in der Turnhalle oder Tingeln durch die leeren Schulkorridore zu beobachten. Ab und zu mischst sich eine Goreszene drunter, aber der Großteil des Plots ist schlicht und ergreifend belanglos und ohne nennenswerte Höhepunkte.
Was die Charaktere angeht, so hat man selten eine derart miese Darbietung erlebt. Alle Protagonisten (was noch recht schmeichelhaft ist), vor allen Dingen die Mädels, liegen ständig wegen irgendeiner Kleinigkeit im Clinch. Selbst bei akuter Gefahr sind sie nicht in der Lage, Zwistigkeiten beizulegen und zusammenzuarbeiten. Diese Kindereien sind ebenfalls über weite Teile des Films verstreut und dementsprechend ermüdend. Auch sind diese Nervensägen durch unnachvollziehbares Handeln gekennzeichnet. Beispiel: Eins der Hohlbrote findet im Lehrerzimmer beschlagnahmte Gegenstände. Glücklicherweise ist auch eine Pistole drunter. Aber nein, die Alte entscheidet sich lieber für ein Schwert. Ein Schwert !! Bei solchen Entgleisungen wundert es nicht, dass die Dumpfbacken eine solche "Nachhilfe" in Anspruch nehmen müssen. Dementsprechend hat es der Killer ziemlich leicht, sich seiner Opfer zu entledigen. Die Verkleidung des Killers gehört übrigens zu den lachhaftesten, die man zu Gesicht bekommen kann. Ein zu groß geratener Plüschkopf ist jedenfalls alles andere als angsteinflößend. Bei all dem fragt man sich, wie der Film an seinen Untertitel gekommen ist. Der Fastentag geht bekanntermaßen 24 Stunden, es halten sich auch keine 20 Schüler im Gebäude auf und somit gibt es auch keine 20 Todesarten zu sehen.
Wo wir über Todesarten reden, auch an der Gorefront gibt es nichts spektakuläres zu vermelden. Ein wenig Geschlitze hier, dort mal eine verbrannte Rübe, nichts was einen geschlagenen Splatterfan umhaut. Abgeschnittene Nippel hat man schon bei "Chaos" gesehen und dort wird es weitaus schockierender dargestellt. Die Effekte sind wie erwartet übertrieben, aber das macht den Braten auch nicht mehr fett. Der Soundtrack dürfte zudem Leuten, die nicht auf Grunt Metal stehen, schnell auf den Keks gehen. Das Geschreie wird zum Glück nur bei den Goreszenen eingespielt, aber der restliche Score gibt sich ebenfalls bedeutungslos.
Weil das Ende auch noch recht vorhersehbar ist (weil als Antagonisten nur wenige Personen in Frage kommen), wird sich der Konsument schnell über sein losgewordenes Geld ärgern. Bis auf einen Haufen überspitzt zickiger Schulmädchen (für die hübschen Dekolltees gibts einen Gnadenpunkt, den anderen für das coole Ösi-Cover) hat dieses Teil absolut nichts zu bieten. Setzen, 6!