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Der vom Schicksal gebeutelte Earl Basset (Fred Ward), einst auf dem Titelblatt der TIMES nach seinen Heldentaten abgebildet, vegetiert und sauft vor sich hin in seiner Bruchbude. Nichts vom Ruhm konnte er in Kaptal umschlagen. Dies soll sich jedoch eines Tages schlagartig ändern, als er den Auftrag annimmt, wieder Raketenwürmer zu erledigen. Diesmal fressen sich die Viecher durch Arbeiter einer Öl-Raffinerie in Mexiko. An seiner Seite als Lakai steht der junge Grady Hoover (Christopher Gartin) parat. Anfangs wird ganz cool durch Spielzeugautos, vollgeladen mit Dynamit, gekillt. Doch die Tremors werden immer mehr. Man holt sich zur Verstärkung den Waffen-Narr Burt Gummer (Michael Gross) mit ins Boot, der von seiner Frau verlassen wurde, weil er nicht glücklich leben könnte, ohne die Gefahr auf einen dritten Weltkrieg. Also zieht man mit ordentlich Wummen und Dynamit ins Gefecht, bis die Raketenwürmer anfangen, sich zu einer neuen Spezies fortzuentwickeln...

Kevin "Ich treff den Nagel nicht" Bacon war leider nicht mehr mit von der Partie, sein Ersatz Christopher Gartin erfüllt den Buddy-Part ganz gut, jedoch kann er ihm nicht ganz das Wasser reichen da er eben nur eine reine Abziehkopie des Originals darstellt.

Der große Schwachpunkt geht ganz klar auf die Logik der Story: Mittlerweile dürfte ja die ganze Menschheit von den Graboiden wissen, und warum man den abgehalfterten Earl anheuert anstatt die Armee dorthinschickt, bleibt ebenso ein Geheimnis, wie die Tatsache, dass Kevin Bacon den Nagel in Teil 1 nicht getroffen und man die Szene nicht neu aufgenommen hat (sorry, ich muss leider drauf rumreiten, hab noch nie so etwas handwerklich unfähiges gesehen...)

Man merkt schon anfangs, der Film nimmt sich nicht allzu ernst, er will einfach den Zuschauer mit ein paar Schmunzlern unterhalten und so bleibt auch erstmal die Spannung auf der Strecke, was aber nicht weiter schlimm ist. Routinemäßig werden die Graboiden weggebombt und zu keiner Zeit hat man die Angst, einer seiner Helden verlieren zu können. Richtig an Drive entwickelt der Film eigentlich erst mit Erscheinens von Waffen-Narr Burt Gummer, der noch mehr die witzige Komponente und den Wortwitz unterstreichen kann.

Das Subtile und der Lernprozess aus Teil 1 bleiben weitestgehend auf der Strecke, man kennt das Verhalten der Raketenwürmer eben. Auch wenn mal der ein oder andere dickere "Brummer" für kleinere Probleme in dem Routine-Töten sorgt. Der Lernprozess bzw. Fortschritt mit neuen Gefahren beginnt erst mit der Verwandlung der Graboiden. Wenn sie genug gefressen haben, "kotzen" sie ein Baby aus, dass per pedes unterwegs ist.. Im weiteren Filmverlauf bemerken die Akteure, dass die neue Spezies taub und blind ist, und einzig und allein auf Wärme (like Predator) anspringt.

So bedarf es neuer Taktiken der Vorgehensweise unserer Charaktere, was dann auch ganz gut in eine Fortsetzung passt, die keinen Hehl drauß macht, ohne viel Budget auskommen zu müssen.


Bei Teil 2 stimmt fast alles, es sind nur Schwächen in Story und Logik zu erkennen. Es wurden zwar neue Charaktere eingefügt, trotzdem sind genau diese eben nur das Kanonenfutter, bis auf Helen Shaver, die absolut deplaziert wirkt aber dennoch nicht nervt. Sie soll wohl als Kopie für die Studentin aus Teil 1, bzw. Bums-Geschichte für Earl herhalten. Der Spannungsaufbau beginnt relativ spät, jedoch wirkt keine Minute langweilig, da man sich als Verfolger des Geschehens immer zumindest schmunzelnd im Sessel zurücklehnen kann (dank des Wortwitzes). Fred Ward holt alles aus seiner Rolle raus und spielt auch dann den Erlöser. Doch die meisten Pluspunkte kann der Film wieder durch Michael Gross einfahren, der in Teil 3 und 4 schließlich auch die Hauptrolle übernahm.

Wem Teil 1 gefallen hat, kann ruhig zugreifen. Nicht mehr ganz so stark wie "Im Land der Raketenwürmer", aber immer noch sehr sympathisch und mit ganz viel Charme.

8/10

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