Strip-Girl Cherry (Julin) macht in einem Hinterzimmer ihres Clubs einen Privatstrip für sechs Freunde. Doch dieser Strip geht ganz gewaltig nach hinten los - denn die Kumpels sind bis hinter die Kiemen mit Drogen vollgepumpt und vergewaltigen, misshandeln und schlagen Cherry krankenhausreif. Aus Cherry wird die "Cherry Bomb" und diese La Bomba geht jetzt mit ihrem kleinen, naiven Bruder (John Rodriguez) auf Verbrecherjagd. Doch während dem Rachefeldzug stellt sich ihnen ein seltsamer Killer (Allen Hackley) in den Weg und will das Geschwisterpaar töten...
Es gibt Filme, die stinken fünf Meter um die Videothekenecke schon nach dem allerletzten Schund und trotzdem leiht man sie sich aus. Von Rape & Revenge-Filmen halte ich eh ansonsten Abstand und ausschlaggebend war für mich lediglich, dass hier scheinbar ein mysteriöser Killer mitspielt, der zwei Genres evtl. zu einem fröhlichen Mischmasch machen kann.
Nun, der Killer ist so ein Javier Bardem-Ersatz und hohl wie stroh. Deswegen passt er bestens in diesen Film hinein (und hat meine Erwartungen nicht im Geringsten erfüllt).
Schon zu Beginn frag ich mich, ob ich hier wirklich einen Film im Player liegen habe, der im Jahr 2011 abgedreht worden ist - denn die Schminke, Hackestiefelchen und Frisuren der Striptease-Mädels sehen schwer nach "Modern Talking"-Zeit aus (oder liegt das einfach nur am Budget dieses Billigfilmchens?).
Die Stripeinlagen anfangs machen einen nicht mal geil und man fragt sich höchstens, ob diese Mädels unter den Achseln rasiert sind. Der private Tanz ist genauso schmierig ausgefallen wie alle im Raum anwesenden Personen.
Von da an dachte ich immerhin, dass der Film nun besser wird. Aber weit gefehlt. Der Bruder, der Hoffnung auf ein besseres Drehbuch und einen besseren Handlungsverlauf macht, erstickt diese Zuversicht nach zehn Minuten. Denn nach einem einigermaßen gelungenen Notwehrmord (beim Versuch Geld für die Krankenhauskosten zu schnorren), schließt er sich seiner Schwester an, mit der er ja mal sonst im Leben überhaupt kein Kontakt hatte und auch so ganz dolle gegen Rummeucheln ist.
So hangelt der Film sich von der einen in die nächste Selbstjustizszene - und mit zunehmender Laufzeit bekomme ich immer mehr den Drang die DVD aus dem Fenster zu schmeißen, so langweilig, schlecht und billig wirkt das Ganze.
Als dann auch noch der Killer sich als Komplott einer hohlen, an den Haaren herbeigezogenen Geschichte entpuppt, war bei mir entgültig der Ofen aus. Naja, immerhin hab ich es gepackt, den Abspann zu überleben.
"Cherry Bomb" ist typische Ramschware vom Fließband. Eine reißerische Story hinter der sich nichts wie filmischer Abfall verbirgt. Selbst als Trash nicht genießbar. Leider geht in heutigen Zeiten die Tendenz dahin, das immer öfter solche Billigfilmchen abgedreht werden, die man nichtmals nach einer Flasche Schnaps ertragen kann.
1/10