Wenn das FFF-Programmheft schon ankündigt, dass es sich hier um eine Hommage an die alten Fulci-Sudelstreifen handeln soll, wird man hellhörig. Allerdings nicht voll von freudiger Erwartung, sondern voller Vorsicht, denn die Vollmundigkeit der Texte ist meistens etwas zu... vollmundig. Und mit vollem Mund erstickt es sich dann auch leichter... Wir erinnern uns an die großen Worte zum Rohrkrepierer Rosewood Lane. Ein Film, der letztlich so ärgerlich war wie ein feuchter Furz, bei dem man nicht weiß, ob er die Unterwäsche nun versaut hat oder nicht... und riecht wie ein toter Wasserbüffel.
Eine Handvoll FBI-Anwärter der forensichen Sorte finden sich auf einer Insel ein, auf der sich ein stillgelegtes Gefängnis befindet. Eerie 13 nennt sich das Teil (und wenn der Regisseur da an Precinct 13 gedacht haben sollte, möge man ihn ohrfeigen). Die Anwärter sind allesamt etwas profillos. Zumindest kann ich mich kaum noch an einen erinnern. Höchstens an Katharine Isabelle, weil sie so große Augen hat und in Ginger Snaps zumindest gezeigt hat, dass sie einer Figur auch etwas Charakter geben kann. Hier allerdings läuft sie damit gegen Wände, was dem Script geschuldet sein mag. Und ja, Brendan Fletcher ist auch mit dabei. Er hat sogar eine Charaktereigenschaft: Klaustrophobie. Was aber nicht wirklich voll ausgereizt wird. Unter einem Auto ist ihm in einer Szene etwas eng um die Murmel, aber mehr Bedeutung vermag die Story dem nicht beizumessen. Nun, jedenfalls sollen die Anwärter auf der Insel fingierte Todesfälle aufklären. Dazu wurden echte Leichen in arrangierten Szenarien drapiert. Eigentlich gar keine so schlechte Idee. Doch retten kann sie den Film leider auch nicht.
Beurteilt werden ihre Aktionen von Michael Shanks, den man aus der Serie Stargate SG-1 kennt. Hier darf er der grummeligen Bärbeißigkeit fröhnen und seinen technischen Assistenten anraunzen, der eher ein Lakai ist und neben der Bereitstellung des Equipments auch für Grillhähnchen zuständig ist. Von letztgenannten Hähnchen verschwinden später einige vom Grill, was den Schluss nahe legt, dass Untote durchaus auch für Geflügel zu haben sind. Dieser Moment soll - wie der ein oder andere auch - wohl für Komik sorgen, aber der Film wirkt zu unentschlossen, pendelt zwischen Ernsthaftigkeit und eingestreuten Gags hin und her, und das nicht gleichmäßig. Für einen Zombiefilm wirkt er nie bedrohlich genug, und für eine Komödie (gerade das Ende kippt den Ernst beträchtlich) ist er einfach nicht komisch genug. Und dazwischen versanden die Darsteller in Belanglosigkeit.
Auf der Insel wurde einst unerfreulicher Schabernack mit den Insassen getrieben. Experimente mit einer blauen Plörre, die dort noch immer an jeder Ecke in Fässern rumsteht. Warum man das Teufelszeug nicht irgendwo zentral lagert, werden wir nie erfahren. Und wenn mal eines ausläuft und die Funkgeräte besudelt, was soll's. Einfach abwischen. Wird schon nichts sein. Denkt man zumindest. Denn durch das Zeug sind einige ehemalige Knackis zu ranzigen Zomboiden mutiert, die wohl die ganze Zeit Siesta gemacht haben. Erst die Ankunft der Frischlinge animiert ihren Fresstrieb, und so scheuchen sie den ein oder anderen Noch-nicht-FBI'ler quer durch's Gehölz. Im orangefarbenen Knasti-Outfit, wie es sich gehört. Und bekommen sie mal einen zwischen die Finger, dann wird auch ordentlich rumgesaut bis der Arzt kommt... und kopfschüttelnd wieder geht. Gekröse gibt es so einiges zu bewundern. Die Anfälligkeit des menschlichen Körpers für massive Gewaltanwendung ohne Abblende. Doch gerade der Ernst, mit dem diese Szenen abgefeiert werden, beisst sich mit den gewollt komischen Elementen. Funsplatter ist das keineswegs.
Was dem Film die ohnehin schon kaum vorhandene Spannung dann gänzlich nimmt, ist die Charakterisierung der Personen. Sie könnten einem nicht gleichgültiger sein. Eine wirkliche Identifikationsfigur sucht man vergebens. So sitzt man da, während jemand unerfreulich zerlegt wird, und denkt sich okay, sei's drum. Man hofft höchstens, dass die attraktivsten Frauen nicht gleich zu Beginn ausgeweidet werden, damit man wenigstens noch ein paar Schauwerte hat. Eine Verbeugung vor Fulci, so mag es vielleicht das Ansinnen der Macher gewesen sein, aber es ist eher ein Bandscheibenvorfall. Der Film dümpelt vor sich hin, immer wieder unterbrochen von rasanten und aggressiven Zombie-Attacken, und endet dann irgendwann. Und neben Ekel (den der geneigte Zuschauer, je nach Magenresistenz, verspüren mag) kommt höchstens noch Neid auf. Neid, weil Michael Shanks zu Hause ungeschützten Geschlechtsverkehr mit Lexa Doig hat... Der Schuft...