Regisseur David Charhon will beweisen, dass unser ziemlich bester Freund Omar Sy keine Eintagsfliege war und steckt ihn in eine actionreiche Buddy-Komödie rein, in der Sy den Cop Ousmane Diakhité spielt. Ein nicht ganz normaler Cop - denn er ermittelt in Jeans und Kapuzenpulli in einem Problemviertel der Banlieue.
Eine ermordete Frau bringt Ousmane mit dem peniblen, karrieregeilen Paragraphenreiter François Monge (Laurent LaFitte, "Die purpurnen Flüsse") zusammen, der den "Ghetto-Cop" mal überhaupt nicht an seiner Seite will. Doch von nun an muss das ungleiche Paar zusammen ermitteln und stößt dabei auf eine Verschwörung, die bis in höchste Regierungskreise reicht.
Charhon macht keinen Hehl daraus, dass sein Film stark an Werke wie "Beverly Hills Cop" oder "Lethal Weapon" angelegt ist. Beispielsweise hat Ousmane auf seinem Smartphone als Klingelton Axel F - oder er zitiert auch desöfteren Eddie Murphy. Solche Gags sind nett - aber auch nicht mehr.
Wenn ich das "Mordsteam" jetzt jedoch mit anderen Buddy-Filmen vergleiche, geht der französische Streifen komplett unter. Ich hab keine Ahnung warum ich die ganze Zeit an den Filme "Bulletproof - Kugelsicher" (1996) denken muss. Denn wirklich viele gemeinsame Nenner haben diese beiden Filme nicht. Dennoch schwirrt mir der Sandler-Film die ganze Zeit durch die Rübe.
Die beiden Hauptcharaktere sind zwar ganz sympathisch (wobei Laurent LaFitte dennoch deutlich den Kürzeren zieht) gezeichnet, harmonieren jedoch überhaupt nicht miteinander. Dadurch bleiben auch die Witze relativ flach und eindimensional, über die ich nicht wirklich lachen konnte. Richtig gute Pointen bleiben somit komplett Fehlanzeige. Doch ein Mordsteam hat noch weitaus mehr Baustellen.
Omar Sy spielt quasi wieder dieselbe Rolle wie in "Ziemlich beste Freunde" - wobei er in der arg holprigen Story leider einen sehr schwachen und austauschbaren Eindruck hinterlässt. Wenn ein Touch bedeutungsvolle Sozialkritik auf Zigeuner, Swingerclub und Glücksspiel stoßt und dabei so abgedroschen und billig dargestellt wird, beweisen die Drehbuchschreiber kein glückliches Händchen.
"Ein Mordsteam" ist einfach nur ein durchschnittlicher Buddy-Film geworden, der in der Masse untergehen wird. Die meisten Gags wollen einfach nicht zünden, die Actionszenen hauen keinen Mensch aus dem Sessel und zudem hat der Film auch noch mit Längen und einem unlogischen, grenzdebilen Finale zu kämpfen.
Ich mag Omar Sy und denke, dass er in weiteren Filmen wieder mehr punkten kann.
Diesen Film kann man trotzdem als Action- oder Buddy-Filmfan durchaus mal ansehen. Weh getan hat es nicht wirklich. Jedoch meilenweit entfernt von "Bulletproof", "Nix zu verlieren" oder auch blutigeren Werken wie "Last Boyscout"
5/10