Die Geschichte von Adib (Alexander Siddik) und seiner in Damaskus vermissten Tochter Muna ist eine solide Mischung aus Drama und Thriller mit ebensolchen guten bis sehr guten Schauspielern, welche auch politische Aussagen macht. Nichts wird wirklich neu erfunden und es überwiegt das Drama Genre und es gibt nur wenige Actionszenen. Dies ist kein Problem an sich, aber so richtig mit den Charakteren mitfiebern konnte ich nicht und der berühmte Funke ist nicht übergesprungen.
Dabei sind die Drehorte sehr aufwendig und es fehlt ausstattungsseitig an nichts. Nicht mein Geschmack ist die sehr schwülstige Filmmusik, aber sie passt zu den gezeigten Bildern. Das politische Spannungsfeld hätte auch viel tiefer beleuchtet werden können, was aber INESCAPABLE nicht liefert kann oder will. An der bei manchen Personen auch durchwachsenen Synchronisation kann der Film auch nichts, aber das lässt sich durchaus tolerieren.
Dafür gibt es jede Menge atmosphärischer Bilder und zum Schluß auch packende Szenen und ich hoffe, das der Film ein klein wenig zum Verständnis der Situation in Syrien beiträgt, auch wenn er selbst dazu viel zu sehr an der Oberfläche geblieben ist. Insgesamt wirkt einiges zu glatt und konventionell inszeniert, wie für ein durchschnittliches TV-Drama eben, was politische Dinge zwar andeutet, aber nicht wirklich ausbreitet. Somit bleibt die angesprochene solide und technisch anspruchsvolle Umsetzung, die zumindest mich aber nicht nachhaltig emotional mitgerissen hat.
5/10 Punkten