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Das wunderbare US-Werk 50/50 hat bewiesen, dass man durchaus ein ernstes Thema wie Krebserkrankungen respektvoll mit Witz anreichern kann. Nun versucht sich ein deutscher Streifen an diesem schwierigen Balanceakt: Heiter bis wolkig begeistert als feinfühlige Mischung aus Drama und Komödie, welche ihren herrlichen Figuren viel Platz zur emotionalen Entfaltung bietet. Die Szenen mit den (angeblich) Todgeweihten werden bei aller Tragik immer wieder von heiterem Humor durchbrochen, welcher jedoch nie deplatziert oder gar pietätlos wirkt. Da verschmerzt man auch, dass die Love-Story recht vorhersehbaren Rom-Com-Standards folgt. Max Riemelt und allen voran Jessica Schwarz zeigen mit ihrem natürlichen Auftreten, dass es auch in Deutschland fabelhafte Darsteller gibt. Nur Anna Fischer nervt mit ihrem naiven Dackelblick ein bisschen. Die geglückte Gratwanderung bereichert das deutsche Kino um einen tragikomischen Beitrag der sehr guten Sorte.