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Das verschlafene Örtchens Salem hat eine dunkle Vergangenheit. In dieser wurde ein geheimer Orden von Schrumpelhexen in ihrem Bestreben die Geburt Satans einzuleiten unterbrochen und landete auf dem Scheiterhaufen. Jahrhunderte später fällt Radiomoderatorin Heidi (Sheri Moon Zombie) eine obskure Schallplatte in die Hände. Als sie diese im Sender abspielt, erweckt sie schlummernde Mächte. Geplagt von höllischen Visionen und Tagträumen suchen Heidi nicht nur ihre dunkle Drogenvergangenheit heim, sie rückt auch ins Zentrum des Interesses eines Geheimbundes, der dem Belzebub nur zu gern Nachwuchs spenden würde...

Rob Zombie, die alte Zottellocke, orientiert sich in seinem modernen Hexenspektakel LORDS OF SALEM an Klassikern wie SUSPIRIA, ROSEMARIES BABY, vor allem aber den visuell opulenten Werken von Ken Russell, wie DER HÖLLENTRIP und THE DEVILS. Zombies Göttergattin Sheri Moon hat blonde Dreadlocks, reitet auf einem Ziegenbock und zeigt uns den blanken Podex. Ferner bekehrt die flotte Mittvierzigerin einen katholischen Pfaffen mittels Fellatio zum Satanismus und pinselt sich das Symbol von den EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN aufs Hirn. Cool! Der Teufel nimmt mannigfaltige, bizarre Formen an. Der "Gehörnte" zeigt sich als Bigfoot, fetter Zwerg mit offenem Blähbauch oder Black-Metal-Papst King Diamond. Ein Baby am Kruzifix. Höllenpriester wichsen sich ihre blutigen Penisse wund. Heidi gebiert einen zappelnden Facehugger und endet als unheilige Madonna auf einem Haufen nackter Weiber.
Die Story ist nett, aber nicht der Brüller. Am meisten Punkte sammelt LORDS OF SALEM ohnehin mit seinen ikonenhaften Bildorgien in Videoclip-Ästhetik. Es geben sich diverse namhafte Gestalten des Horrorgenres die Ehre, u.a. Ken Foree (DAWN OF THE DEAD), Meg Foster (SIE LEBEN!, Evil Lyn in MASTERS OF THE UNIVERSE) und Patricia Quinn (ROCKY HORROR PICTURE SHOW). Stars wie Sid Haig, Udo Kier, Michael Berryman (HÜGEL DER BLUTIGEN AUGEN) und Lisa Marie (ED WOOD, MARS ATTACKS) sind in so klitzekleinen Nebenrollen untergebracht, dass schon die Pausentaste zum Einsatz kommen muss, um sie überhaupt zu entdecken. Auf die Hörmuscheln gibt's benebelnden Rock von Velvet Underground, Rush und Ex-Manson-Gitarrist John 5.

Lords of the Boards: (-)(-)(-)(-)(-)
Lord of the Rings: (-)(-)(-)(-)(-)
Space Lord M%therf@#§er: (+)(+)(+)(+)(-)

Fazit:
"Must Be The Season Of The Witch..."

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