Was Regisseur Veit Helmer sich da erlaubt hat, ist ein Geniestreich,der seine Vorbilder bei Chaplin oder später Tati findet.Ein skurriler ja geradezu grotesker Humor,der aber nie platt wirkt.Die Schauspieler sind hervorragend und wirken allesamt einer Traumwelt entsprungen .Um Träume dreht sich auch die Handlung,nur wird diese zunehmend nebensächlich.Zu sehr ist der Zuschauer gefangen von den Bildern des Films,der gespenstisch morbiden Kulisse und dem faszinierenden Spiel der Hauptdarsteller.Keine Sequenz ist normal gefilmt,alle Passagen haben die Farbe der Stimmung ,die sie wiedergeben sollen.Blautöne,braun oder rötlich eingefärbt,dazu verzichtet Helmer fast vollständig auf verbale Kommunikation.Manchmal sagen Gesten eben mehr als Worte und so ist das auch bei "Tuvalu".Da leuchten die Gesichter oder sind ein einziges Fragezeichen.Eine der schönsten und poetischsten Szenen ist das Unterwasserspiel Evas mit einem kleinen Goldfischaquarium.Wunderbar ästhetisch gefilmt,die perfekte Anmut-ich fühlte mich an Leni Riefenstahl erinnert (in positivem Sinne).
Wer Stummfilme und den künstlerischen Film liebt,der hat jetzt den Beweis,daß auch der ein oder andere Filmemacher von heute imstande ist,solche Perlen zu drehen.Es braucht nur verdammt viel Mut dazu und dafür bekommt Veit Helmer 9 von 10 Punkten von mir.